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Der Blog für die zweite Lebenshälfte

Der Blog für die zweite Lebenshälfte

Freitag, 29.10.: Altersbilder-Fotoausstellung in Marburg

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Freitag, 29.10.: Altersbilder-Fotoausstellung in Marburg

Foto Jörg Kassühlke

Unsere Wanderausstellung ist wieder an einem besonderen Ort gelandet. In Marburg wird ein Beratungszentrum mit integriertem Pflegestützpunkt  eröffnet. Am Freitag, den 29. Oktober beginnt dieses neue Angebot mit einem Tag der Offenen Tür ( Am Grün 16) Hier das Programm Ausstellung MR Gesamtplakat1:
12:30 Uhr DIE Anlaufstellen für Pflege (Pflegestützpunkt und Pflegebüro)
13:30 Uhr Patientenverfügung und rechtliche Vorsorge (Betreuungsverein)
14:30 Uhr „Nicht nur auf einer Schulter tragen…“ (Alzheimer Gesellschaft)
15:30 Uhr 60+ und freie Zeit?? (Freiwilligenagentur)
16:30 Uhr Altern in Marburg 2050 – eine Zeitreise (Altenplanung)

Mehr zu den Fotografien und Resonanzen auf die Ausstellung in Jörg Kassühlkes Blog.


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Herbstandacht – Gott liest den Spruch des Tages vor…

Veröffentlicht in: Allgemein, Andacht/ Spiritualität, Ideen für Gruppen

Herbstandacht - Gott liest den Spruch des Tages vor...

Es sind zwei Grad am Morgen, Rauhreif liegt auf den Wiesen. Später wird die Sonne das Grau in ein strahlendes Blau verwandeln. Die Blätter im Kurpark strahlen in tiefem Rot und Gelb. Die schönste Zeit in Bad Orb ist jetzt! (Das werde ich im Frühling dann wieder schreiben…) Eine Kastanie hat mir Geschenke vor die Füße gelegt. Ich sammle eine Tasche voll dicker brauner glänzender Handschmeichler. Dazu stachelige Schalen. Einige Kastanien sind noch fest in ihrer Hülle.
In der Andacht am Morgen lese ich das Gedicht von Gabriele Lins. Reiche dann auf einer Schale meine Kastanienschätze herum mit den Worten: dies ist der Spruch des Tages, den Gott mir vorgelesen hat. Was lesen Sie darin? Ich bin erstaunt, wie viele sich eine Schale nehmen statt einer Kastanie. Was lesen die Frauen und Männer?: Schutz liegt in der Schale; ein Herz!; Kastanien in der Tasche sind gut gegen Rheuma; das Leben ist nicht nur glatt, sondern manchmal ganz schön stachelig; und wenn man die stachelige Schale öffnet findet man viel Schönes. …

Später erzählt mir ein Gast noch von der Kastanie in seinem Garten: sein Sohn pflanzte dort im Alter von 5 Jahren Eicheln und Kastanien. Eine blieb stehen. Sie ist inzwischen, 45 Jahre später, größer als das Haus. An ihrem Stamm waren auch die Gräber für die Haustiere. Ein Kreuz, das am Stamm lehnte, hat der Stamm nach und nach umarmt und in sich aufgenommen. Ob man es finden würde, wenn man den Stamm aufschneidet?

Was lesen Sie im Spruch des Tages?

Herbstandacht
von Gabriele Lins

Der Tag die Morgenandacht hält,
behängt mit weichem Nebeltuch.
Ein Krähenruf in Stille fällt.
Es liegt wie ein geschloss’nes Buch
die Welt. (mehr …)


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Wenn die Kruschelkiste fliegen lernt

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Wenn die Kruschelkiste fliegen lernt„Ist denn schon Weihnachten?“, fragt eine alte Dame. Eine jüngere denkt laut „Sieht aus wie Bonbon-Ketten“. Sie beobachten die Künstlerin Dorothee Becker beim Aufbau ihrer Ausstellung bei uns im ebz. Stück für Stückchen bindet sie Krimskrams an Schnüre, die unten von alten Holzgarnrollen gehalten nach oben streben. Bei näherem Hinsehen entpuppen sich die kleinen Objekte als alte Bekannte: in meiner Kruschelkiste in der Küche liegen genau diese Klammern, Nägel, Bonbons, Püppchen, halbleere Kressesamentütchen, kaputte Scheren, Knöpfe …
Nun lernen sie Leichtigkeit. Das was uns im Alltag beschwert, wird mit einem Augenzwinkern zum Fliegen gebracht. Kein Wunder also, dass die alte Dame entweder an Lichterketten oder an Christbaumschmuck dachte? Wir wissen es nicht. Und fühlen uns herrlich ertappt und erleichtert zugleich. An was für Zeug wir so unser Herz und Heimat hängen. Verwandelnd übt und lehrt Dorothee Becker das Loslassen.
Die Eröffnung der Ausstellung ist am Donnerstag, 14.10., 19 Uhr. Der Saxophonist Jochen Engel begleitet die Eröffnung musikalisch.


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Hoch-Tief

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Hoch-TiefHochs und Tiefs. Wir haben sie, wir leben sie. Ertragen, gestalten, bewältigen sie. In der Clownswelt und der Theatersprache werden sie bewusst eingesetzt: Der „Hochstatus“ verkörpert das Gefühl: ich bin genau richtig, ich bin wunderbar, ich kann was, ich zeige mich gerne – mit der Tendenz zu: ich bin besser als die anderen! Der „Tiefstatus“, das ist „Entschuldigung, dass ich da bin“, das sich klein und wertlos fühlen, verzagt sein. Die meisten von uns kennen beides, und wenn wir ehrlich sind, ist uns auch die jeweilige Zuspitzung nicht unbekannt – nur dass wir sie bei anderen leichter erkennen als bei uns. Unsere Clowns fürs Altenheim waren zum dritten Kursabschnitt im Haus – und sie durften sich den Hoch- und Tiefstatus eingehend erspielen. Die ersten Verwandlungen wurden probiert: Hüte, Hütchen, Zylinder und Kappen auf und abgesetzt, mit Persönlichkeiten gefüllt, Tricks gelernt, Lieder gesungen. Schließlich gingen in kleinen Begegnungen je eine Clownin im Hoch- und eine im Tiefstatus aufeinander zu. Was hier geschah, war anrührend: Ein kleines kompaktes Wesen (im richtigen Leben Ende 60) mit Schlapphut, ganz in sich zusammengefaltet, die Mundwinkel nach unten gezogen, die Augen traurig, schleicht umher. Plötzlich brummt ein „Alle Vögel sind schon da“ unter dem Schlapphut hervor. So traurig und mutlos haben wir das Lied noch nie gehört. Da (mehr …)


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Kätchen ist eingezogen

Veröffentlicht in: Älterwerden (im Selbstversuch)

Kätchen ist eingezogenSeit einer Woche wohnt sie bei uns. Thront sie bei uns. Kätchen Wünsche. Bei uns im Erdgeschoss. Sie ist die Nachbarin der Künstlerin Eva Anna König. In Wintermantel und Mütze, so wie sie die alte Dame einmal im Winter im Hausflur traf, hat sie ihre Hausgenossin gemalt. Im Atelier treffen sie sich zum nachbarschaftlichen Gespräch. Kätchen, inzwischen 96 Jahre alt, lebt noch – mit Hilfe –  im eigenen Haushalt. Sie ist inzwischen schwächer geworden. Auf diesem Gemälde jedoch steht sie aufrecht, würdevoll, stolz. Mit starkem Strich gesetzt, wirkt die Krücke wie der Bischofsstab eines Würdenträgers. Und in der Tat, Frau Wünsche nennt ihre Gehhilfe ihren „Mercedes“. Die Handschuhe erzählen von Zeiten, die wir bald nur noch aus Büchern kennen – damals als frau noch Handschuhe trug. Und Hut natürlich.  Hier heben beide „Insignien“ die Würde einer alten Frau hervor. Nun lächelt sie bei uns im ebz. Meine Mitarbeiterinnen sind ganz begeistert von der neuen „Mitbewohnerin“. Eine Präsenz die Mut macht und vergnügt.

Die Künstlerin Eva Anna König, Jg. 1937, lebt in Gelnhausen. Ich danke ihr sehr für diese Leihgabe.


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Falten

Veröffentlicht in: Älterwerden (im Selbstversuch)

Bisher waren Falten für mich kein Thema. Ich war auch ganz verwundert, als eine Kollegin (ihre Schwester ist Kosmetikerin) sehr nachdrücklich auf die Wichtigkeit der richtigen Hautpflege ab 40 hinwies. Wegen der Falten. Gegen die Faltenbildung. Für mich gab es bisher Menschen mit mehr und Menschen mit weniger Falten. Ich fand die vielen Variationen immer spannend und schön. Finde ich immer noch.
Jetzt allerdings habe ich ein Problem. Für mein Projekt „Practice aging as an art form“ (Ãœbe das Älterwerden wie eine Form von Kunst ein) habe ich begonnen, das Gesicht meiner Großmutter zu zeichnen. Ich will es später sticken. Also kommt es auf die wesentlichen Linien an. Die Preisfrage ist nun: welche Falten machen ein Gesicht wirklich älter? Zuerst habe ich alle Linien gezeichnet, die ich auf dem Portrait meiner Großmutter finden konnte. Dann fing ich an, weg zu radieren, was mir überflüssig schien. 2 – 4 wesentliche Falten blieben übrig! Die von den Nasenflügeln Richtung Mundwinkel und die von den Mundwinkeln Richtung Kinn. Warum ist mir das bisher nicht aufgefallen?  Vielleicht, weil das menschliche Gesicht von Anfang an ein sich täglich wandelndes Gesamtkunstwerk ist.


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