Der Blog für die zweite Lebenshälfte

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Karin Jablonski, 51 Jahre: „Wachsen und reifen geht nur mit Veränderungen.“

Veröffentlicht in: Älterwerden (im Selbstversuch), Ideen für Gruppen, NACHmachBAR

Karin Jablonski,  51 Jahre: Karin Jablonski zu treffen ist immer wieder ein Vergnügen. Und sie inspiriert mich mit ihren Ideen. Sie organisiert generationenübergreifende Ausstellungen, z.B. zum Thema „Würde“.  Aktuell arbeitet sie an einem interdisziplinären Projekt namens „endlich“ mit: eine kreative Beschäftigung mit der eigenen Endlichkeit. Und wenn sie ins „Südhessische mit Odenwälder und Rodgauer Einschlag“ verfällt, dann ist man mitten im Leben angekommen.

Verheiratet, ein Sohn, Dipl. Religionspädagogin und Gemeindepädagogin im Evangelischen Dekanat Vorderer Odenwald Arbeit mit Menschen in der zweiten Lebenshälfte
Schwerpunkte: Qualifizierung von ehrenamtl. Mitarbeitenden, intergenerative Projekte, Veranstaltungen und Projekte in  Gemeinden und Gruppen
Leitlinie: „Altern heißt wachsen und reifen“ 

Kontakt: jablonski-vorderer-odenwald@ekhn-net.de
Telefon: 06078 – 78259-19

Dein Lebensmotto
„Das“ Lebensmotto gibt es so für mich nicht. Es gibt ein paar Sätze, die mir im Laufe meines Lebens wichtig geworden sind, und die mich begleiten.

– „Liebe Gott und tue was Du willst“ (wird Augustinus zugeschrieben) oder auch 1. Kor.14,14
– Lebe so, dass man/frau Dich fragt. (Die erste Hälfte dieses Satzes von Paul Claudel, lasse ich weg ;-)
– Lebe und genieße das Leben jetzt, und verschiebe das Leben nicht auf später
– „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden“ (Ps 91)

Dein Lebensgefühl/ vielleicht gibt es ein Bild dafür?
Im Augenblick – das mag daran liegen, dass ich gerade mit der Planung unseres Umzuges beschäftigt bin – würde ich wohl das Bild eines Hauses wählen. Das Fundament ist stabil! Der Aufstieg zu mancher Wohnung ist nicht immer bequem. Viele, sehr unterschiedliche Räume habe ich schon gesehen und in manchem „Wohnung genommen“. Viele stehen mir noch offen! Das ist spannend, voller Überraschungen und sehr schön. „Mit dem Kopf durch die Wand“-  muss ich nicht mehr.

In der zweiten Lebenshälfte geschieht viel in der ganzen Spanne zwischen Abschied und Neubeginn. Was bedeutet Älterwerden für Dich? Verändert sich etwas? Wie gehst du damit um?
„Älter werden bedeutet wachsen und reifen“, ich hoffe, das gilt auch für mich.
Wachsen und reifen geht nur mit Veränderungen. Zu diesen positiven Seiten des Älterwerdens gehört für mich auch die wachsende Freiheit.
Und die andere Seite?
Da ich meine Eitelkeiten noch nicht abgelegt habe (ob es mal dazu kommt????)  töne ich mir jetzt die Haare, habe mir einen 10fach Vergrößerungsspiegel schenken lassen um nach den verirrten Wimpern zu fahnden, mache Leibesübungen, versuche mich und meine „Zipperlein“ nicht zu ernst zu nehmen und behalte mittlerweile Haltung wenn mich  Wallungen vor 50 Leuten überrollen, jedenfalls meistens. (und lobe mich dafür, denn jeder Mann hätte in dieser Situation fluchtartig den Raum verlassen).
Und natürlich ist da grundsätzlich noch die Sache mit dem „inneren und dem äußeren Bild“. Aber das hört nie auf, sagt Ilse und die muss es wissen. Ilse ist 96 Jahre alt und wundert sich noch jeden Tag.

Hast du ein Vorbild für Dein Älterwerden?
Es gibt jede Menge Frauen von denen frau sich ganz unterschiedliche Dinge abgucken kann.

Du arbeitest mit Menschen über 60. Was ist dir  dabei wichtig?
Mittlerweile sage ich auch wie Du „Arbeit mit Menschen in der 2. Lebenshälfte“, da es einfach eher der Realität entspricht. Die MultiplikatorInnen und ehrenamtlich Mitarbeitenden die an meinen Angeboten teilnehmen, sind öfter noch Jahre von den „60“ entfernt.

Was mir wichtig ist:
–       Für Gott, Glauben und Kirche begeistern
–       Die Sprachfähigkeit des Glaubens fördern
–       Kommunikation auf Augenhöhe
–       Mit den Menschen und ihren  Biografien und LebensErfahrungen arbeiten
–       Voneinander und Miteinander
–       Ein Konzept und ein Ziel
–       Die Grundsätze der Geragogig
–       Förderung des Dialoges der Generationen (intergenerative Projekte)
–       Kooperation und Vernetzung
–       Impulse zur (Weiter)entwicklung eines (religionspädagogischen und/oder diakonischen) Konzeptes für diese Zielgruppe in den Kirchengemeinden und der Region

Welche Rolle spielen Glaube/ Religion/ Spiritualität für Dich?
Mein evangelischer Glaube gibt meinem Leben Sinn und Aufgabe!
Er schenkt mir Freiheit, Bindung, Hoffnung und Liebe. 


Welchen Traum möchtest Du wahr werden lassen?
Mit meinem Mann alt und weise werden.

Für was ist es nie zu spät?
Für die Liebe und das Leben

Was ist Dir sonst noch wichtig/ hätte ich Dich unbedingt fragen sollen?
In aller Kürze: Ich freue mich Dich kennen gelernt zu haben und über unsere Zusammenarbeit!:-)


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