Reife Zähne
Ehrlich. Jemand hat mir die Zahnpasta mitgebracht. „40 plus“ steht drauf. Schmeckt frisch. Nun lese ich beim Schrubben im Kleingedruckten: „für reife Zähne“. Also!?
Reife Pflaumen? Lecker. Reife Melonen? Nur so. Aber reife Zähne? Ich bin ratlos. Später blättere ich durch eine Zeitschrift für die Frau ab 40. In jeder zweiten Anzeige finde ich Hautpflege für die reife Haut.
Wenn ich mir meine Gesichtshaut so ansehe, geht die schon auf „überreif“ zu. Seit einiger Zeit schleichen sich spätpubertäre Pickel ein und die dunklen Punkte sind schon lange nicht mehr nur Sommersprossen. „Frauen werden älter – Männer werden reifer“ ist also überholt. Wir reifen jetzt allesamt mit Haut und Haar (und Zähnen).
Zurück in die Obstwelt. Erinnern Sie sich an die Zeit, als Äpfel noch schrumpeln durften? Im Keller eingelagert, als Vitaminbrücke über den Winter. Oder die ersten Bioäpfel in den 80ern? Na ja, die kamen nicht so gut an. Waren ziemlich schrumpelig und daher unbeliebt. Weshalb die Äpfel in den Bioregalen heute kaum noch Runzeln zeigen.
Also der Kellerapfel. Schmeckt noch. Kann gut verbacken und zu Mus gekocht werden. Apfelpfannkuchen – herrlich!
Völlig konsequent ziert die erste Ausgabe der Berliner Zeitschrift für die zweite Lebenshälfte „Passagen“ ein schrumpeliger Apfel. Wunderschön.
Aber, haben Sie schon mal runzlige Zähne gesehen?
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