Der Blog für die zweite Lebenshälfte

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Christina Tabbert-Trebing, 54 J.- Ich möchte am Ende meines Lebens sagen können:“ Ja, du hast Spuren hinterlassen.“

Veröffentlicht in: Älterwerden (im Selbstversuch)

Christina Tabbert-Trebing, 54 J.- Ich möchte am Ende meines Lebens sagen können:“ Ja, du hast Spuren hinterlassen.“Christina Tabbert-Trebing, 54 Jahre, ist Wechseljahreberaterin. Als solche habe ich sie kennengelernt und war von Anfang an beeindruckt, wie viel Energie und Lebensfreude sie in sich trägt und verbreitet. Ihr Beruf ist – anders als in Holland – in Deutschland noch nicht sehr verbreitet. Besonders ist bei Frau Tabbert-Trebing die Solidarität, die sie mitbringt und bei den Frauen untereinander fördert. Die Veränderungen im Wechsel sind auf allen Ebenen spürbar, nicht nur der körperlichen. Das zu sehen und die Prozesse zu unterstützen, kann Frauen das Älterwerden wesentlich leichter machen. Auch dies ein lebenslustvoller Weg, das Älterwerden aus der Tabuzone herauszuholen…

Kurzvorstellung: In Sachsen-Anhalt geboren aufgewachsen, gelernte Erzieherin, in Behinderteneinrichtungen gearbeitet. 1992 nach Hessen gezogen. Zwei erwachsene Kinder. Vor 7 Jahren Weiterbildung zur Wechseljahreberaterin. Seit dem als Seminarleiterin und Referentin zu Frauenthemen mit 7 Vorträgen in Deutschlands Kirchengemeinden unterwegs.

Ihr Lebensmotto?
Wenn jetzt nicht, wann dann? Dankbarkeit als Motor für mein Leben !

Ihr Lebensgefühl –  vielleicht gibt es ein Bild dafür?
Ich bin in meinem Altweibersommer angekommen und freue mich auf die Herbststürme und den goldenen Oktober.

In der zweiten Lebenshälfte geschieht viel in der ganzen Spanne zwischen Abschied und Neubeginn. Was bedeutet Älterwerden für Sie? Verändert sich etwas? Wie gehen Sie damit um?
Das Leben verändert sich auf geistiger, körperlicher und seelischer Ebene.
Ich lasse die Trauer, die diese vielen Abschiede mit sich bringen zu. Denn vor jedem Neubeginn kommt der Trauerprozess.
Umso mehr freue ich mich, wenn ich entdecke, dass sich neue Aspekte in mein Leben integrieren, von denen ich nichts wusste und ahnte.
Ich appelliere an meine Frauen, dass wir zusammen halten und uns gegenseitig unterstützen auf diesem Weg der Reife. Gemeinsam können wir die Angst vor dem Unbekannten besser überwinden.

Haben Sie ein Vorbild für Ihr Älterwerden?
Mein großes Vorbild ist Margot Käßmann. Lustiger Weise werde ich oft bei meinen Reisen angesprochen, dass ich Ähnlichkeit mit ihr hätte.

Sie beraten und begleiten Frauen in den Wechseljahren. Welche Themen sind den Frauen am wichtigsten? Was fällt Ihnen auf?
Die Frauen haben meist Angst, nicht gut genug zu sein, mit all Ihren Veränderungen. Sie glauben oft, dass das Alter nur mit negativen Aspekten besetzt ist. Oft können oder wollen die Frauen nicht loslassen, was für sie bisher wichtig und richtig war.

Sie haben vor nicht allzu langer Zeit geheiratet. Wie empfinden sie Ihre Partnerschaft/ ist etwas anders als früher?

Ich glaube, wenn man/frau sich in den späteren Jahren findet, hat das eine andere Qualität. Jeder hat schon Narben auf seiner Seele und wir wollen gemeinsam alt werden. Vertrauen, gegenseitige Achtung und gemeinsame Interessen sind Voraussetzung. Durch unsere Reife sind wir selbstbewusster und vielleicht auch anspruchsvoller geworden. Freiräume sind auch in meiner Ehe ganz wichtig. Wenn ich zu meinen Frauen in die Gemeinden fahre, habe ich wunderbare Gesprächspartnerinnen und freue mich dann, wenn ich wieder nach Hause zu meinem Mann komme.

Welche Rolle spielt Glaube/ Religion/ Spiritualität für Sie?
Der Glaube an Gott ist sehr wichtig in meinem Leben. Ich rede und bete zu Gott, wie zu einem guten Freund. Jeden Abend danke ich ihm, dass er mich bis hier her begleitet hat und bewahrt. Diesen Glauben lebe ich auch kreativ aus, indem ich mit meinem Mann in einem Gottesdienstteam jeden Monat mindestens einen Kreativgottesdienst gestalte.

Welchen Traum möchten Sie wahr werden lassen?
Ich möchte am Ende meines Lebens sagen können:“ Ja, du hast Spuren hinterlassen.“ Ich möchte in den Spiegel sehen können und mich so annehmen können, wie ich bin, mit all meinen Stärken und Schwächen. Daran arbeite ich.

Für was ist es nie zu spät?
Zu reifen und anderen Menschen die Hand zu geben, um für sie da zu sein.

Was ist Ihnen sonst noch wichtig/ hätte ich Sie unbedingt fragen sollen?
Dass Frauen, (auch ich) immer mehr begreifen, wie großartig Gott uns gemacht hat und dass wir darauf stolz sein können, auch wenn wir keine Modelmaße haben.
Genießt jeden Tag, als wenn es der Letzte wäre. Leben ist einfach schön !

Ihre Webseite: www.frauenthemen-lebensmitte.de


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