Todes kleiner Bruder – mein Freund
Gestern war ich bei einem Vortrag von Rüdiger Dahlke über „Krankheit als Symbol“. Unter vielem anderen fand ich dies interessant: Dahlke sieht in der Volkskrankheit Depression die Entwicklungsaufgabe, sich mit der eigenen Endlichkeit und dem Tod zu beschäftigen.
Ich war nach dem Vortrag so angeregt, dass ich noch alle möglichen Sachen – schöne Dinge – tat und nicht von meinem Balkon weg wollte. Die Nacht duftete nach Regen, ich dachte an die Kollegin eines Freundes, die vor ihrem 50. Geburtstag plötzlich verstorben war. Diesem Freund schrieb ich : „Am liebsten nicht schlafen gehen. Es gäbe noch so viel zu zeichnen, schreiben, archivieren. Den kleinen Tod herauszögern. Dabei hab ich ihn so gern, wenn er mich erst einmal umarmt. „
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