Der Blog für die zweite Lebenshälfte

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Wenn Sie mit Ihren guten Wünschen zum Ruhestand richtig daneben liegen möchten

Veröffentlicht in: Älterwerden (im Selbstversuch), Ideen für Gruppen

Ihr Kollege, Ihre Kollegin geht in den Ruhestand. „Was schreibe ich ihr/ihm“, fragen Sie sich. Ich habe für Sie ein paar Beispiele gesammelt, wie Sie es auf KEINEN FALL machen sollten. Und dazu noch ein paar Anregungen, wie es gehen könnte – sogar, wenn der Ruheständler in spe und Sie es nicht so gut miteinander hatten.

Die schlimmsten Sprüche
Im Internet findet man ja alles. Auch die richtig schlimmen Sachen wie zum Beispiel dies:

Du hast geschuftet und geschafft,
hast gegeben Deine Kraft,
nun können Andere Deinen Job tun,
Du gedenkst erstmal zu ruhen.

Jetzt kannst Du den Tag vertrödeln,
nicht mehr in der Firma rödeln.
Beim Frühstücken kannst Du zuweilen,
dran denken, wie Du musstest eilen.

Wenn ein Ruhestandstag ist vergangen,
siehst Du, Du hast nichts angefangen,
denkst nur müde und erschlafft:
„Ich habe doch eigentlich gern geschafft.“

Quelle: www.sinnvollerweise.de

Wertschätzung statt Reimen
Da muss ich eigentlich nichts erklären, oder? Vielleicht eindringlich bitten: bitte, bitte, bitte nicht reimen!!! Da kommen so schlimme Bilder und Füllwörter zusammen, dass es nicht zum Aushalten ist.

Überlegen Sie sich stattdessen:

  • Was habe ich an meinem Kollegen, meiner Kollegin wirklich geschätzt?
  • Wofür bin ich ihm/ihr dankbar?
  • Welches „Erbe“ hinterlässt er/ sie im Betrieb in Form von Veränderungen, (Lebens-)Einstellungen, Ideen?

Sagen oder schreiben Sie ihm/ ihr das mit Ihren eigenen Worten! Das ist besser als jeder copy/paste Spruch aus dem Internet!

Und was sage ich, wenn wir es nicht gut miteinander hatten?
Natürlich gibt es auch diejenigen, mit denen es menschlich und arbeitsmäßig nicht so gut lief. Versuchen Sie auch hier, sich diese Fragen zu stellen und sich diesen Menschen einmal von der guten Seite her anzusehen.
Wie viel Ehrlichkeit ist angemessen bei einer Verabschiedung? Lobhudelei ist peinlich, die blanke Wahrheit verletzend. Es gibt einen schmalen dritten Weg, nämlich mit – ich sage mal – „weiträumigen“ Worten das Erlebte zu umschreiben, ohne es direkt zu benennen.

Zum Beispiel:

  • „Wir hatten nicht immer gute Zeiten miteinander. Ich wünsche mir, dass wir das hinter uns lassen können und auf das blicken, was gut gelaufen ist, nämlich….“
  • „Ich habe mich immer mal geärgert über dich, und du sicher auch über mich, aber …“
  • „Wir haben uns auch mal gekracht, aber das hat mich auch ins Nachdenken gebracht und daraus ist dann x und y entstanden.“

Eine Verabschiedung ist ein Ritual, das beiden Seiten den Übergang in eine andere Situation bzw. Lebensphase ermöglicht. Wer sie durch Rückblick und Wertschätzung bewusst begeht, kann das Alte besser hinter sich lassen und auf das Neue einlassen.

Hier finden Sie besonders in den Kommentaren noch weitere Anregungen und ein paar gute Gedichte, Texte und Sprüche

http://blog.fachstelle-zweite-lebenshaelfte.de/2012/02/13/aufruf-schreiben-sie-mir-die-schonsten-und-die-schlimmsten-spruche-zum-ruhestand/

http://blog.fachstelle-zweite-lebenshaelfte.de/2012/02/25/hermann-hesses-begleitgedicht-fur-den-ruhestand-stufen/

Hier lesen Sie über die Erfahrung einer Frau, bei ihrer Verabschiedung:

http://blog.fachstelle-zweite-lebenshaelfte.de/2012/02/09/vorbreitung-auf-den-ruhestand-eine-teilnehmerin-berichtet/

Mehr zum Thema Ruhestand finden Sie im Blog, wenn Sie oben  rechts im Suchfeld „Ruhestand“ eingeben.


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