Der Sprung in der Schüssel
Heute schicke ich Sie einmal rüber zu meiner lieben Freundin und kompetenten Unterstützerin in Blog-, Tempo- und Lebensfragen Petra Schuseil. Sie schrieb einmal über den Sprung in der Schüssel.
Eine alte Chinesin geht täglich mit zwei Schüsseln Wasser holen. Eine von beiden Schüsseln hat einen Sprung und wird dafür von der noch heilen Schüssel gehänselt. Doch siehe da, genau wegen ihres „Fehlers“ hat sie im Alltag der Alten wunderbares bewirkt. Das wird ihr erst nach langer Zeit klar. (Die ausfühliche Geschichte finden Sie im Lebenstempo-Blog.)
Zwei Gedanken bewegen mich
- genau das, was wir für unseren Makel halten, wird für andere ein Segen. Wie oft begegne ich Menschen, die im Älterwerden auf all die „Sprünge in ihrer Schüssel“ blicken. Dies geht nicht mehr, jenes Körperteil macht nicht mehr mit, die Energie reicht nicht mehr um den Alltag wie bisher zu meistern. Aber vielleicht wird gerade durch die Verlangsamung ein Gespräch erst möglich, die Schönheit um mich herum sichtbar, das Gebet tiefer als bisher.
Was geschieht, wenn ich meinen Sprung in der Schüssel als Geschenk ansehe?
- Die alte Frau wusste die ganze Zeit, dass der vermeintliche Makel der gesprungenen Schüssel ein Segen war. Deshalb nahm sie sie weiterhin mit, säte Blumensamen und freute sich an den wachsenden blühenden Blumen.
Wenn wir diesen Blick der alten Frau einnehmen, und die „Menschen mit Sprung“ mit ihren Gaben statt ihren Defiziten wahrnehmen und ihnen weiterhin Teilhabe am Alltag ermöglichen, wird uns das zum Segen gereichen. Das gilt für Menschen mit Behinderung, für alle älter werdenden Menschen, für Menschen mit Demenz.
Lesen Sie dazu auch noch einmal meine Gedanken zur Jahreslosung 2012 „Gottes Kraft ist in den Schwachen mächtig“
nach oben