Die Konsistenz von Zorn
Neues aus dem Bibliodrama -Atelier „Spurensuche Spiritualität“ im ebz (zu Psalm 30). Eine Ergänzung zu dem, was ich letztes Jahr über den Zorn Gottes schrieb. Zorn ist ja generationenübergreifend tabu und angstbesetzt. Da Angst und Enge miteinander verwandt sind (auch in der Herkunft der Wörter) – und ich Glauben mit Weite in Verbindung bringe, bin ich jetzt dem Zorn auf der Spur (oder den Fersen. ich will´s jetzt wirklich wissen!). Psalm 30 sagt, der Zorn Gottes dauere nur einen Augenblick. Das wurde irgendwie falsch gewichtet in der Religionsgeschichte, auch Martin Luther kämpfte mit dem Bild des zornigen Gottes. Der Satz danach wurde gerne übersehen? „Gottes Gnade währt ein Leben lang.“
Seit wir im ebz die Atelierküche haben, verstehe ich Spiritualität mehr und mehr als Lebensmittel. Es würde zu weit führen, Ihnen zu erklären, wie ich darauf kam, aber hier ist es:
Ich habe eine Umfrage gemacht, wie „Zorn“ schmeckt: „bitter, salzig, süß (manchmal), staubig, blättrig, bitter, Vertrauen, salzig, scharf, bitter, sauer bitter, scharf.“ Und ich wollte auch wissen, welche Konsistenz „Zorn“ hat. Da kam folgendes heraus: bröckelig, flüssig, trocken, vertrocknet, Kraft, Trauen, Tränen, fest, hart, knusprig, hart und knusprig“.
Vielleicht mögen Sie schon einmal auf diesen weiten und weisen Worten herumkauen. Ich muss jetzt in die Küche: eine zornige Salsa herstellen.
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