„Und wie du wieder aussiehst….“ – Heino´s späte Rache?
Mein Kollege Hartmut Wolter war fassungslos…:
„Sonntagmorgen, noch schlaftrunken taumle ich ins Bad, stelle das Radio an und dann das: „Und wie du wieder aussiehst, Löcher in der Hose, und ständig dieser Lärm….“
Haah! Ich bin hellwach, Kindheitstraumata erscheinen diffus vor meinem inneren Auge. Diese Stimme klingt wie Heino – nein, es ist Heino, zünftig im Schunkeltakt! Mir ist so, als wäre ich zurückversetzt in die 70-er Jahre. Und dann dieser Text „Junge“ von den Ärzten – Parodie klingt anders, finde ich.
Heino ist jetzt 74 Jahre alt, sonore Stimme, blonde Haare und Sonnenbrille sind seine Markenzeichen. Sicher, Musikkenner und –hörer haben viel auf ihm herumgehakt. Will er sich jetzt mit der neuen CD an all denen rächen, die sich immer wieder einmal über ihn lustig gemacht haben?
Ich finde es grundsätzlich großartig, wenn Menschen in der zweiten Lebenshälfte etwas ganz anderes machen, sich an Herausforderungen versuchen, die Ihnen neue Horizonte eröffnen. Doch die Stimme von Heino erinnert mich derart an die Moralpredigten von Menschen, die ich meiner Eltern- und Großelterngeneration zuordne, dass ich die Texte der Ärzte und anderer Bands auf einmal gar nicht mehr als „ironisch“ hören kann, wenn Heino sie auf seiner neuen CD im Staccato-Stil singt, ganz im Gegenteil, es klingt fast ernst gemeint. „Junge“ – muss das sein? “
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