Ein Seufzer genügt
Holen Sie einmal tief Luft – und seufzen Sie herzhaft.
Heute mache ich bei der Adventsblogaktion meiner Freundin und Coach Petra Schuseil mit. Vom 1.-24.12. gibt es jeden Tag einen Beitrag zum Thema „Arbeitsentlastung. Reduzieren. Weniger ist mehr.“ Hier geht es zu ihrem Blog.
Genau. Drum: Gleich noch mal tief Luft holen – und herzhaft seufzen.
Vielleicht hatten Sie sich vorgenommen, den Advent einmal wieder zum Anlass zu nehmen, ein bisschen mehr Spiritualität in Ihren Alltag zu bringen? Je älter man wird, desto eher ziept diese Frage ja an der Seele: ein bisschen mehr Kontakt mit… ja mit was/ wem eigentlich? Gott – dem Urgrund des Lebens – einer Kraft außerhalb meiner Kraft, die mich trägt und nährt? Da war mal was. Die alten Bilder passen nicht mehr. Kann der Advent mir neue bringen?
Tief Luft holen – und herzhaft seufzen.
Man kramt in den alten Gebeten. Vaterunserimhimmelgeheiligtwerde – fremdvertraut. Man blättert in dem Kalender mit den netten Sprüchen, den die Freundin geschenkt hat. Ja, schön. Und doch… Es bleibt nichts wirklich hängen, gräbt sich nicht ein in die leeren Gebetsfalten.
Herzhaft seufzen
Ich praktiziere seit Jahren das herzhafte Seufzen. Es begann mit einer Improvisationsausbildung, wo wir das immer taten. Das tut so gut, Seufzen: es macht schlagartig Platz im Körper, die Schultern hängen gleich etwas lockerer, der Bauch lässt los in all seiner Schönheit.
Und dann entdeckte ich dies: Seufzen ist ein urchristliches Gebet: „Desgleichen hilft auch der Geist unsrer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’s gebührt; sondern der Geist selbst vertritt uns mit unaussprechlichem Seufzen.“ Das hat Paulus im Römerbrief geschrieben (Röm 8, 26-27).
Ich liebe dieses Gebet, denn es macht mir auch deutlich, dass mir die Kraft, die Quelle, Gott so nahe ist wie mein Atem. Also mag dies genügen:
seufzen