Der Blog für die zweite Lebenshälfte

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WohnBar – Schulungen: Mit dem Rollator unterwegs

Veröffentlicht in: NACHmachBAR

WohnBar - Schulungen: Mit dem Rollator unterwegsMein Kollege Dr. Hartmut Wolter und unsere Projektmitarbeiterin Nadine Müller stecken zurzeit mitten in den Schulungen für Ehrenamtliche, die in ihren Wohnorten Wohnberatungen anbieten werden. Das Ziel des Projektes „WohnBar“ ist es, die Schulungsteilnehmer zu befähigen ratsuchenden Menschen als kompetenter Gesprächspartner zur Verfügung zu stehen, um mit den Einzelnen den je eigenen besten Weg zum Wohnen in der zweiten Lebenshälfte zu finden. Denn jeder Mensch hat ganz eigene Bedürfnisse und Wünsche. Hier berichtet Nadine Müller von ihren hochinteressanten Erfahrungen mit einem Rollator:

Das Alter selbst „erfahren“ Mit diesem Motto startete der zweite Schulungstermin im Dezember für die „WohnBar“ in Bad Hersfeld. Nach einer Willkommens- und Erinnerungsrunde der bereits bekannten und neuen Gesichter  stand dieser Tag unter dem Thema „Wohnwünsche und –bedürfnisse“.

WohnBar - Schulungen: Mit dem Rollator unterwegsUm Bedürfnisse und Wünsche bei sich selbst zu erkennen und Hemmungen abzubauen, rüsteten die Referenten die Teilnehmer mit Rollatoren aus um damit die  Mittagspause zu ‚erfahren’. Die Teilnahme war zuerst nur zögerlich und der bzw. die Eine oder Andere drückte sich geschickt vor dieser Aufgabe und ging flinken Schrittes raus in die wohlverdiente Pause.  Durch meine doppelte Funktion als Teilnehmerin und Organisatorin dieses Projektes, wollte ich mit gutem Beispiel vorangehen und mit Hilfe des Rollators meine Mittagspause verbringen. Andererseits war ich auch neugierig auf das Hantieren damit auf dem Weihnachtsmarkt.  Vielleicht hatte ich geringere Hemmungen, da bei mir die Nutzung dieser Gehilfe wahrscheinlich noch auf sich warten lässt, wo ich gerade mitten in den Dreißigern stecke, doch es war interessant, die Blicke der Passanten auf der Straße und Marktständen zu beobachten. Ein anderer mutiger Teilnehmer und ich stürzten uns ins weihnachtliche Treiben. Wir versuchten uns an den Ständen zu verpflegen und weder Bratwurst noch Geldbeutel liegenzulassen und auch noch unbekleckert aus der Pause zurückzukehren. Während dieser Exkursion trafen wir eine ‚unbestückte‘ Teilnehmerin und wir tauschten die Positionen. Sie übernahm das Steuer meines Rollators und wir gingen in Geschäfte und machten zu dritt kleine Tests um die Alltagstauglichkeit dieser Alltagshilfe herauszufinden. „Mensch ist das praktisch!“ dachte ich. Dieser kleine Ferrari ist leicht und wendig,  hält immer einen angenehmen Sicherheitsabstand zu anderen Passanten und unsere Einkäufe lagen entweder sicher im Körbchen oder hingen im Täschchen am Lenker.  Uns allen fiel auch auf, dass die Mitmenschen in Geschäften und Fußgängerzone auch sehr zuvorkommend und freundlich waren. Wir schafften es nicht, eine Ladentür selbst zu öffnen. Sie wurde von hilfsbereiten Personen vor uns regelrecht aufgerissen. Diese gemachten Erfahrungen gaben wir nach unserer Pause an die anderen Teilnehmer weiter. Wir fanden gemeinsam heraus, dass sie gehemmt waren diese Aufgabe durchzuführen weil sie „schiefe Blicke auf der Straße“ befürchteten. Durch unsere Erfahrungen wich ihre Furcht einer Erleichterung.

Der restliche Tag beschäftigte sich mit Wünschen und Kriterien des Wohnens. Wir fanden heraus, dass für  den einen der Hobbykeller wichtig ist, er aber kein eigenes Bad braucht, während dies bei anderen genau umgekehrt war.

Infos zur WohnBar finden Sie hier: bitte dort etwas herunterscrollen.

Und wie die Leute aus Atelier 7 sich mit dem Thema Rollator künstlerisch auseinandergesetzt haben, das habe ich hier beschrieben: http://blog.ebz-bad-orb.de/2013/12/18/die-zauberhafte-welt-des-rollators-mobilitaet-funktionalitaet-souveraenitaet/


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