Der Blog für die zweite Lebenshälfte

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Meine Fundstücke beim Seniorentag: Nachbarn als sorgende Gemeinschaft & Alt+Jung in verschiedenen politischen Welten

Veröffentlicht in: Allgemein

Meine Fundstücke beim Seniorentag: Nachbarn als sorgende Gemeinschaft  & Alt+Jung in verschiedenen politischen WeltenAndreas Wiesner machte sich zu nachtschlafender Zeit mit 16 Teilnehmenden aus Nordhessen zum Seniorentag und der Seniorenmesse SENOVA nach Frankfurt. Die Hinreise wurde zu einem ad hoc Expert_innengespräch, denn vielfältige Erfahrungen aus der Seniorenarbeit, neuste Entwicklung der Nachbarschafts- und Seniorenhilfen sowie Informationen über Wohnberatung wurden ausgetauscht. Genau so hatten wir uns das erhofft!

Wir hörten den Vortrag von Prof. Dr. Klie „Sorgekultur und Mitverantwortung – Aufbau und Sicherung zukünftiger Sozialräume“ Er stellte das Modell der Caring Community vor.
Laut Prof. Dr. Klie kann der demografische Wandel erfolgreich gestaltet werden, wenn der individualistische Gesellschaftsansatz durch einen der gemeinsamen Sorge füreinander im Quartier (Stadtteil oder Dorf) ersetzt wird. In diesem Ansatz arbeiten die Familien, Nachbarn, informelle organisierte Nachbarschaftshilfen mit Vereinen, Glaubensgemeinschaften, Pflegediensten & sozialen Dienstleistungen mit der Stadt/politischen Gemeinde im Quartiersmanagement zusammen. Ziel ist ein gelingendes und faires Leben für alle. Dies bedeutete für die Mitreisenden, dass sie in Zukunft als vielseitig Engagierte die Sorge für die Menschen im Quartier auf Augenhöhe mitgestalten können.

Auf der Seniorenmesse SENOVA konnten wir 260 Aussteller von der Arbeiterwohlfahrt bis zur Volkssolidarität kennenlernen und uns zum gemeinsamen Mittagessen treffen. Die verschiedenen politischen Parteien einschließlich der Allianz Graue Panter sowie zahlreiche kommerzielle Anbieter waren ebenfalls vertreten. Besonders interessant fand ich die verschieden Mehr- Generationen Häuser mit ihren vielfältigen bedarfsorientierten Angeboten.

Unter den vielen Veranstaltungen möchte ich „Alt und Jung – zwei Welten“ mit Franz Müntefering, Petra Roth, (Bundesminister und Oberbürgermeisterin a.D.) und Schülerinnen und Schüler der Politik AG des Frankfurter Lessing-Gymnasiums hervorheben. Sowohl Müntefering als auch Roth berichteten, wie die Widerstände, die sie als Arbeiterkind und junge Frau in der Bundesrepublik vor 1969 überwinden mussten, ihre Politik geprägt haben und sie zu untypischen Politikern werden ließen. Manche der Schüler redeten bereits mehr wie Politiker als Müntefering und Roth selbst. Meiner Meinung nach ergaben sich die zwei Welten nicht aus dem Altersunterschied sondern daraus, dass den Schülerinnen und Schülern des Lessing-Gymnasiums die persönliche Betroffenheit für ihr Engagement fehlt, da sie keine persönlichen Widerstände zu überwinden hatten. Mit einer anderen Schülergruppe in unserer nach 1989 Bundesrepublik hätte es sicher mehr Gemeinsamkeiten gegeben.


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