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Der Blog für die zweite Lebenshälfte

Der Blog für die zweite Lebenshälfte

Fahrtests für Menschen ab 75 – was meinen Sie?

Veröffentlicht in: Allgemein, Älterwerden (im Selbstversuch), Ideen für Gruppen

Ich habe eben im Tagesgespräch in Bayern 2 eine lebhafte Diskussion zum Thema Alter und Führerschein verfolgt. Und merke, dass ich mir da erst noch eine fundierte Meinung bilden muss.

Br2 hat schon mal folgende Fakten zur Verfügung gestellt:

  • In wenigen Jahren werden 1/3 aller Autofahrer hierzulande älter als 60 Jahre sein.
  • Mehr als 2/3 der über 65-Jährigen haben noch ihren Führerschein und machen davon auch Gebrauch. Jeder Dritte setzt sich fast täglich hinters Steuer.
  • Wenn Senioren ab 75 an einem Unfall beteiligt sind, tragen sie in 3/4 der Fälle die Hauptschuld.
  • In Holland müssen Autofahrer ab 70 alle fünf Jahre zum Gesundheitscheck. In Schweden, England und Griechenland sogar alle drei Jahre. Nur in Deutschland können Fahrer immer noch selbst entscheiden, wie lange sie sich hinters Steuer setzen.
  • 1/3 der Neuwagenkäufer ist Ãœ60.
  • Bei 80 % aller getesteten Autofahrer ab 65 Jahren wurde eine nachlassende Leistung festgestellt.
  • Bei Reaktionstests erreichen junge Autofahrer meist zwischen 80 und 100 %. Ãœber 65 Jahren liegt das Ergebnis dann durchschnittlich zwischen 16 und 33 %.

In der Diskussion gab es aber auch folgendes Argument, das einem das Abgeben des Führerscheins sehr schwer macht:

  • Menschen – besonders auf dem Land, wo der ÖPNV und die Taxistationen weit sind – die den Führerschein abgeben, bauen schneller ab: die sozialen Kontakte, kulturelle Teilhabe u.v.m. fehlen. Die braucht es aber, um innerlich und körperlich froh und beweglich zu bleiben.

Diskutieren Sie in Ihrer Gruppe/ Ihrer Familie/ Ihrem Freundeskreis

  • Sollten AutofahrerInnen ab 75 standardmäßig regelmäßig Fahrtests machen?
  • Wann ist es Zeit, den Führerschein abzugeben?
  • Wer soll Ihnen sagen, dass es soweit ist?

Hier noch ein paar Links zu den Seiten von BR2. Ich weiß nicht wie lange die aktive sein werden.

Senioren hinterm Steuer

Bis in alle Ewigkeit?

Kurzer Filmbeitrag von quer

Die BAGSO hat dazu auch einen Beitrag geschrieben.

 


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Unser Halbjahresprogramm: Blickwechsel auf´s Älterwerden

Veröffentlicht in: Allgemein, Geronto-was? Theorie ganz praktisch, NACHmachBAR

Unser Halbjahresprogramm: Blickwechsel auf´s ÄlterwerdenWas hatten wir für einen Spaß beim Fotoshooting mit Pfarrer Jens Heller, als wir die Fotos für unser Halbjahresprogramm zusammenstellten! Hier können Sie sich alles ganz genau ansehen: flyer_fachstelle_2016-I web

Und zum gleich Lesen unser Teaser-Text:

Hallo Babyboomer!
Wir sind die Älteren, vor denen wir gewarnt wurden. Das können Sie jetzt als bittere Wahrheit schlucken oder mit einem Ausrufezeichen versehen. Die ersten von uns steuern auf den Ruhestand zu. Freuen sich auf Freiheit und neue Themen, für die sie sich engagieren können. Die anderen reden jetzt schon darüber, wie sie im Ruhestand wohnen wollen. Sehr gut! Machen wir es anders als unsere Eltern, mit denen wir in zähen Gesprächen über das zu große Haus stehen.
Wenn wir die Älteren sind, dann heißt das auch, dass wir als Gemeinden, als Kirche unsere Arbeit mit Älteren neu in den Blick nehmen müssen. Als Fachstelle mit dem Schwerpunkt Zweite Lebenshälfte üben wir ein, verschiedene Brillen aufzusetzen, um in die Zukunft zu blicken – zwischen Aufbruch in neue Freiheiten bis zu der Aufgabe, von Hilfe abhängig zu sein. Mit Ihnen als Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen arbeiten wir dazu gerne auf Augenhöhe.

Was sind denn das für Brillen?!

Unser Beifang beim 11. Deutschen Seniorentag 2015 in Frankfurt: Mit diesen Brillen kann man ausprobieren wie es ungefähr ist, wenn man eine Sehbeeinträchtigung hat. Die rosa Brille, die Andreas Wiesner trägt, simuliert z.B. ein  „Diabetisches Makulaödem“. Und das sieht dann ungefähr so aus:

Unser Halbjahresprogramm: Blickwechsel auf´s Älterwerden

Wir finden das sehr eindrucksvoll. Wir haben die Brillen schon in Kursen eingesetzt. Sehr aufschlussreich!
Das sind die einschränkenden Brillen, aber es gibt auch noch andere Sichtweisen, z.B. die mit Ausblick auf den Ruhestand! Können Sie am 19.3. in Kassel aufsetzen!

Die bunten Brillen gab es beim Seniorentag in Frankfurt am Infostand von www.inclusion-barrierefrei.de. Dort gibt es interessante Produkte – dafür wollen wir jetzt gar nicht Werbung machen, sondern für den Blick auf die Welt, den man dort lernen kann.
Wir haben noch ähnliche Brillen, die Sie bei uns erhalten solange der Vorrat reicht. schreiben sie einfach an zweite.lebenshaelfte@ekkw.de

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Fremd sein – Heimat finden – Gedanken und Material für Seniorengruppen und Interessierte

Veröffentlicht in: Allgemein, Ideen für Gruppen

Fremd sein – Heimat finden – Gedanken und Material für Seniorengruppen und InteressierteDieser Text wächst weiter, während wir in den Silberschmieden in Kassel und Fulda mit dem Thema arbeiten.

Auch die Alten beschäftigt die aktuelle politische Lage. Wir haben uns im Team der Silberschmiede (unserem Angebot zur Vernetzung und Fortbildung von Engagierten in der Arbeit mit Menschen in der zweiten Lebenshälfte) gefragt, wie wir das Thema Flucht/Flüchtlinge so angehen, dass auch die alten Menschen in unseren Gemeinden mitgenommen werden: emotional, inhaltlich und vielleicht durch eigene Beiträge zur Willkommenskultur und dem langen Weg der Integration der neuen Menschen am Ort.

Keine Biografiearbeit zum Thema Flucht!
Wir haben uns entschieden, den Fokus nicht auf das Thema Flucht zu legen, auch wenn viele Alte dazu mehr wissen als ihnen lieb ist. Gerade deshalb. Sicher werden eigene Fluchterfahrungen hochkommen und erzählt werden. Da wir aber im Kontext eines Seniorenkreises nicht den Ort sehen, solche Erfahrungen aufzuarbeiten, raten wir Ihnen explizit davon ab, hier zum Erzählen zu ermutigen. Es besteht im schlimmsten Fall die Gefahr einer Retraumatisierung, das heißt: Die Erfahrung von damals kommt so nahe als geschehe sie jetzt, mit all den Gefühlen und der Ohnmacht, die damals erlebt wurden. Dies muss professionell von TraumatherapeutInnen begleitet werden! Was Sie als Laien tun können ist:

  • Stoppen Sie freundlich den Erzählfluss. Zum Beispiel so: „Sie haben als Kind Schwieriges erlebt. Heute sind wir hier sicher (im Kreis lieber vertrauter Menschen etc.). Wie gut!“ Und führen Sie dann zum eigentlichen Thema zurück.
  • Legen Sie den Fokus auf das, was geholfen hat: „Was hat Ihnen damals Kraft oder Halt gegeben? Was hat geholfen, um in der neuen Situation anzukommen. Wie haben Sie das gemacht?“ (In einer vertiefenden Biografiearbeit könnte man hieraus auch „für morgen“ Schlüsse ziehen, wenn die eigene Wohnung verlassen werden muss zum Beispiel: Ich habe das damals gut geschafft, ich habe also bereits Werkzeuge, um das Zukünftige zu meistern.)

Fremd waren wir alle irgendwann einmal
Wir gehen das Thema deutlich weiter an. Alle Gedankenanstöße können Sie in Ihrer Gruppe besprechen.
Um uns in die neu ankommenden Menschen einzufühlen, denken wir in diese Richtung:

Neue Menschen kommen in den Ort aus vielen Gründen: Berufliche Veränderungen, familiäre Entscheidungen, Flucht. Manche werden wieder gehen. Viele werden bleiben. Zeit für die Hiesigen, die schon immer hier wohnen oder die vor 20/30 Jahren Zugezogenen, sich zu erinnern, wie das ist, wenn man fremd ist.
Auch für die Alten ist es ein Thema. Vielleicht sind die Veränderungen im Ort durch die Flüchtlinge verunsichernd. Plötzlich wird einem die vertraute Umgebung fremd. (mehr …)


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Dokumentation zum 11. Deutschen Seniorentag jetzt online

Veröffentlicht in: Allgemein, Ideen für Gruppen, NACHmachBAR

Dokumentation zum 11. Deutschen Seniorentag jetzt online2015 war der 11. Deutsche Seniorentag in Frankfurt. Motto: „Gemeinsam in die Zukunft!“ Wir haben dort sehr viel Inspiration mitgenommen. Nun können Sie sich selbst einen Eindruck verschaffen. Die Dokumentation ist da!

Die rund 320 Seiten geben einen umfangreichen Rückblick auf die drei Veranstaltungstage und enthalten eine Zusammenstellung aller Reden der Eröffnungsveranstaltung, Zusammenfassungen der Podiumsdiskussionen sowie Kurzberichte zu den Veranstaltungsreihen und Einzelveranstaltungen.

Allein der Blick ins Inhaltsverzeichnis ist schon inspirierend –  für Ihre innovative Arbeit mit Menschen in der zweiten Lebenshälfte.

Hier können Sie gleich lesen!

Hier können Sie das Heft kostenlos bestellen: Bestellformular_Dokumentation_DST 2015

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Zur Jahreslosung 2016: Die alte Handtasche

Veröffentlicht in: Allgemein, Andacht/ Spiritualität

Unter den KollegInnen wurde sehr hin- und her diskutiert, wie man sich der Jahreslosung nähern könnte. Eine Kollegin aus der Bremischen Evangelischen Kirche, Pastorin Miriam Richter,  hat in der selben Nacht, in der ich über meine Handtasche schrieb, diesen Text gezaubert. Sie hat mir großzügigerweise erlaubt, ihn hier zu veröffentlichen. Bitte beim Verwenden darauf hinweisen!

Weitere Ideen zur Jahreslosung finden Sie hier.

Die alte Handtasche

Als sie ein Kind war, hat sie sie geliebt.
Mutters Handtasche.
Groß war sie. Und aus braunem Leder, dem man das Alter schon damals ansehen konnte. Sie hatte einige Flecken und Falten.
Und immer wenn die Mutter das Haus verließ, nahm sie die Tasche und hängte sie über ihre Schultern.
Es war, als wäre die Tasche ein Teil der Mutter, zumindest draußen.
Und immer wenn sie etwas brauchte, kramte die Mutter in der Tasche und fand genau das richtige.
Mal war es ein Pflaster, das sie schnell auf das aufgeschlagene Knie klebte. Mal war es ein kleiner Schokoriegel, den sie auswickelte und mit ihr teilte. Auch eine Flasche mit Wasser war darin. Und Taschentücher. Und Hustenbonbons. Ein Haargummi, mit dem sie ihr schnell einen Zopf flechten konnte. Und ein kleines Spielzeugauto oder ein Pixiebuch, wenn die Busfahrt zu lang wurde.
Und manchmal zauberte sie ganz erstaunliche Dinge aus ihrer Handtasche: Einmal war es eine Mundharmonika, mit der sie – einfach so – ein Lied spielte. Einmal war sogar ihre Lieblingspuppe in der Tasche. Und in der Weihnachtszeit holte die Mutter ab und zu ein kleines, in buntes Papier eingewickeltes Päckchen hervor. Dann strahlten sie beide und die Mutter sagte mit gut gespieltem Erstaunen: Wo kommt das denn her?

Als Kind hat sie oft geglaubt, es wäre eine Zaubertasche.
Wie sonst wäre es möglich (mehr …)


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