Gedicht zu Prediger 3: Nur für einen Moment alles
(AZ) Diesen Text habe ich für das Impulse – Heft der Frauenarbeit der EKKW 2017. Ich dachte an eine alte Hand. Am besten mit Dahlien auf den Tischen zu lesen.
Gott hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende. (Pred 3,11)
Nur für einen Moment alles
Nur für einen Moment
Geborenwerden und Sterben gleich
Für einen Moment alles verstehen
Alles lieben
Alles in seiner Ordnung wissen
Die Hand öffnet ihr Mandala
Ich folge jeder Linie
Falle in Liebe mit ihrer Weichheit
Verliere mich in der pergamentenen Wärme
Meine Hand streichelt leise ihre Zerbrechlichkeit
Nur für einen Moment
Pflanzen und Ausreißen gleich
Für einen Moment alles verstehen
Alles lieben
Alles in seiner Ordnung wissen
Die Dahlie öffnet ihr Mandala
Ich folge ihrem Muster
Falle in Liebe mit jeder Blüte
Verliere mich in ihrem Rot
Meine Hand hält zärtlich ihre Kraft
Nur für einen Moment
Trauern und Tanzen gleich
Für einen Moment alles verstehen
Alles lieben
Alles in seiner Ordnung wissen
Mein Weg öffnet sein Mandala
Ich folge den Kreisen und Linien
Falle in Liebe mit den Lücken
Verliere mich in den Fährten
Meine Hand berührt die gemeinsamen Spuren
Nur für einen Moment
Streit und Friede gleich
Für einen Moment alles verstehen
Alles lieben
Alles in seiner Ordnung wissen
Gottes Zeit öffnet ihr Mandala
Ich folge den Tönen der Ewigkeit
Falle in Liebe mit Gestern und Morgen
Verliere mich in ihrem Bogen
Meine Hand legt sich in Deine
Annegret Zander
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