Der Blog für die zweite Lebenshälfte

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Buchtipp: Ralf Kötter „Im Lande Wir“

Veröffentlicht in: Allgemein, Bücher/Filme, NACHmachBAR

Buchtipp: Ralf Kötter Vielleicht liegt es daran, dass ich gerade eine Fortbildung bei Ralf Kötter mache. „Mach den Raum weit und spann deine Seile lang – Kirche im Sozialraum“. Wir sichten die Orte, in denen wir leben und arbeiten in alle Richtungen, schauen was die Menschen brauchen, wir sichten auch biblische Geschichten und entwickeln dabei eine Haltung, aber kein „neues Angebot“.
Wenn ich sein neues Buch „Im Lande Wir“ zur Hand nehme, komme ich selten über zwei Seiten heraus, denn dann spaziert mein Geist durch theologische und ganz konkrete Räume. Ralf Kötter ist ein Wort-Spieler und Geschichtenerzähler, der alles wovon er schreibt, selbst in der Praxis angewendet hat. Mit Erfolg (s. sein erstes Buch Das Land ist hell und weit. Leidenschaftliche Kirche in der Mitte der Gesellschaft).

In „Rückblicken“ zeigt er, wie Kirche im 19. Jahrhundert eine vereinsartige Struktur entwickelte, die damals vielleicht sinnvoll war, uns heute aber in eine Binnenlogik verführt, die übersieht, dass gesellschaftliche Gestaltungsimpulse auf die Zusammenarbeit aller gesellschaftlichen Kräfte zielen. Konkret ablesbar ist das zum Beispiel an europäischen Fördermitteln, wie dem LEADER – Programm, die auf die Zusammenarbeit verschiedener Akteure und Bürgerbeteiligung bauen.  Er zeigt: Es sind sehr viele Ressourcen da. Zum Teilen. Auch und gerade in der Kirche.

In „Augenblicken“ beschreibt er, wie Konkurrenz der Zusammenschau weicht, erinnert uns an unsere Resonanzfähigkeit und die Transformationskraft von Communities.  Er benennt sieben Rollen von Kirche im Sozialraum: Forscherin, Arbeiterin im Alltag, gute Nachbarin, Türöffnerin, Assistentin, Schatzsucherin und bunter Vogel.

In biblischen und kirchengeschichtlichen „Einblicken“ erzählt Ralf Kötter  von den theologischen Grundhaltungen, die letztlich ganz einfach zusammengefasst sind in dem Bild „Gott ist ein Wir-Gott“ (S. 67) , wird zutiefst und leidenschaftlich mensch-lich.

In den „Ausblicken“ stellt er die Partizipation möglichst vieler zum Wohle der Gemeinschaft ins Zentrum und warnt eindringlich davor, sozialräumliches Ausrichten mit Gemeindeaufbau zu verwechseln.

Ralf Kötter schreibt uns den Weg in eine theologisch fundierte, leidenschaftliche , inklusive Haltung hinein.  Mir gibt das Energie und richtig Lust auf meine zukünftige Aufgabe als Gemeindepfarrerin.

Weitere Infos zum Buch.

Annegret Zander

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