Netzwerkstatt Nr. 1 mit Ralf Kötter: Die Kirche im „Land Wir“
Kirche übernimmt die Rolle der Nachbarin, erforscht den Ort, vernetzt sich, macht ihre Räume auf für das, was Menschen vor Ort brauchen und einbringen möchten. Annegret Zander, theologische Fachreferentin der Fachstelle Zweite Lebenshälfte, sprach mit Dr. Ralf Kötter, Dozent für theologische Grundfragen am Pastoralkolleg Villigst, Autor von „Das Land ist hell und weit. Leidenschaftliche Kirche in der Mitte der Gesellschaft“ (2015) und „Im Lande Wir. Geschichten zur Menschwerdung für eine Kirche im Gemeinwesen“ (2020)
Was ist das Land Wir?
Wie sehen lebendige Netzwerke aus?
Welche neuen Rollen sieht Kötter für die Kirche der Zukunft?
Was geschieht, wenn die Arbeit mit Älteren aus der Perspektive der Zusammenarbeit im Gemeinwesen, mit den Rollen der Kirche als „FANTAST“ entwickelt wird?
Ralf Kötter beschreibt die neuen Aufgaben einer Kirche im Sozialraum und leitet daraus Impulse für die Arbeit mit Älteren ab: – Aus der Geselligkeit in die Dasseinsvorsorge – Aus der Versorgung in die Teilhabe – Aus der Versäulung der Generationen in die intergenerative und interkulturelle Arbeit – Altenarbeit wird „Hybrid“ im Austausch verschiedener Professionen Die Impulse wurden im Rahmen der ersten Netzwerkstatt, die mit Beteiligung der Teilnehmenden stattfand, aufgezeichnet.
In der Netzwerkstatt wurden die Teilnehmenden selbst aktiv. Die Aufgabe: Sei ein*e FANTAST*in! Was geschieht mit deiner Arbeit mit Älteren, wenn du die Rollen, die Ralf Kötter vorschlägt, anwendest?
Hier die Ergebnisse aus dem gemeinsam gefüllten Etherpad. Da ist noch einiges offen, aber dies ist ja auch erst der Anfang. Wie würden Sie weiterdenken?
- Offene Türen für alle, Gefühl vermitteln: jede*r ist willkommen
- Zugehörig fühlen, auch ohne Glauben
- öffnen über Videoangebote aktuell-nicht nur Gottesdienst
- Seniorenarbeit muss nicht durch Kirche erfolgen, aber in der Kirche- Ressourcen bündeln
- Räume unterhalten schafft große Zwänge – ist Kirche auch ohne Räume denkbar?!
- Es löst (im besten Fall) das „Ihr“ und „Die“ und Wir“ zwischen den Gruppierungen auf.
- Es geht nicht mehr darum eine gute Gemeinde-Arbeit an der Quantität des Kirchganges zu messen.
- Vieles lernen, neue Leute kennenlernen
- Kann Qualitätsprozess entstehen lassen – weniger ist manchmal mehr
- Ganzheitlicher Ansatz: wir sind doch nicht „nur“ Christ*in, sondern Christin und Großmutter und Mitglied in der Seniorenwandergruppe, im Gemeindeparlament und …. will sagen: Wir sind als Christ*innen in unserem Alltag vielfältig vernetzt. Und diese Netzwerke sind hilfreich und sollten verstärkt in den Blick genommen und dürfen/sollten natürlich auch genutzt werden.