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Der Blog für die zweite Lebenshälfte

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Da kann ja jede(r) kommen! – Demenzsensible Kirchengemeinde

Veröffentlicht in: Allgemein, Geronto-was? Theorie ganz praktisch, Ideen für Gruppen, NACHmachBAR
Da kann ja jede(r) kommen! - Demenzsensible Kirchengemeinde

gefunden hier: http://www.demenzfreundliche-kommunen.de/projekte/%E2%80%9Edabei-und-mittendrin%E2%80%9C-gaben-und-aufgaben-demenzsensibler-kirchengemeinden

(AZ) Im Kontext unserer  Silberschmieden (Fortbildung für Ehrenamtliche in der Arbeit mit Älteren) zum Thema Demenz (Von Sinnen? Wenn Menschen wunderlich werden) habe ich in der Zeitschrift Pro Alter 05/2004 einen Hinweis auf ein Kölner Projekt zur demenzsensiblen Kirchengemeinde entdeckt. Auf der Webseite steht:

„Das Projekt „Dabei und mittendrin“ fördert die aktive Teilhabe von demenziell erkrankten Menschen und ihren Angehörigen am kirchlichen Gemeindeleben. Denn alte Menschen sind wachsender und wichtiger Teil unserer Kirchengemeinden. Doch mit einer beginnenden Demenzerkrankung ziehen sie sich häufig mehr und mehr aus dem kirchlichen Leben zurück. Damit gehen für viele Betroffene religiöse Kraftquellen und die Zugehörigkeit zu einer wohltuenden Gemeinschaft verloren. Und die Gemeinden verpassen die Chance eines spürbar solidarischen Miteinanders und einer lebendigen Vielfalt vor Ort.

In dem Projekt „dabei und mittendrin“ ermutigen wir Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen zur aktiven Teilhabe am Gemeindeleben und unterstützen Kirchengemeinden in der Öffnung ihrer Angebote für Menschen mit und ohne Demenz.“

Weitere Infos stehen hier, darin zu finden auch ein theologischer gut lesbarer Beitrag.

Siehe auch: wunderlich-ein-blickwechsel-auf-demenz


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Wunderlich? Ein Blickwechsel auf Demenz

Veröffentlicht in: Allgemein, Andacht/ Spiritualität, Geronto-was? Theorie ganz praktisch, Ideen für Gruppen, NACHmachBAR

(AZ) In den Silberschmieden (unserer Fortbildung für Ehrenamtliche in der Arbeit mit Älteren) haben wir uns im November mit dem Thema Demenz (Von Sinnen? Wenn Menschen wunderlich werden) beschäftigt. Unser Anliegen: eine Kultur schaffen, in der Menschen so ein dürfen, wie sie gerade sind. Wir üben regelrecht ein, die Welt auch anders sehen zu können. 

Dazu schrieb ich folgende Gedanken auf. Am Ende des Textes finden Sie außerdem eine Andacht „Nicht vergessen“ sowie  Buch- und Filmtipps zum Thema

Ein anderer Blick auf die Welt – durch Demenz

(AZ) Wissen Sie, wovor Deutsche in Bezug auf ihr Alter am meisten Angst haben? Dass sie ihren Verstand verlieren, also eine Demenz entwickeln. Tja, in den USA fürchten sie sich vor Fettleibigkeit und in Brasilien vor dem vorzeitigen Verlust der Libido. Ich finde, das rückt die Sache mit dem Vergessen schon mal ein bisschen zurecht.

Mehr Zeit
In einer Welt, die uns mit ihren eng geregelten Abläufen, von den Kleinsten bis zu den Ältesten in enge Zeitraster presst, gerät alles durcheinander, wenn uns Unvorhergesehenes aus der Bahn wirft. Vergesslichkeit kann einen ganz schön in Verzug bringen. Was habe ich schon Zeit mit dem Suchen meiner Brille oder anderer nützlicher oder wichtiger Dinge verbracht. Wieviel schwieriger wird es, wenn man beginnt andere Menschen oder gar sich selbst zu vergessen. Reimer Gronemeyer, Soziologe und Theologe (s.u. Buchtipps), meint dazu, dass die Menschen mit Demenz uns als Gesellschaft den Spiegel vorhalten. Sie bremsen die Rasenden aus. Uns, die wir den Terminen, vorgegebenen und selbstgewählten Aufgaben hinterher rennen. Die Erfahrung zeigt: (mehr …)


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Heilig

Veröffentlicht in: Andacht/ Spiritualität

»Die Erde ist mit Himmel vollgepackt und jeder gewöhnliche Busch
brennt mit Gott. Aber nur der es sieht, zieht seine Schuhe aus. Die anderen sitzen herum und pflücken Brombeeren.«
(Elizabeth Barrett-Browning, 1806–1861)

Mir zugeflogen von der 82 – jährigen Lehrbibliodramatikerin Else Natalie Warns, die gerade das zweite Buch über die künstlerische Arbeit ihres Mannes Eberhard Warns vorbereitet (und mir in den Ohren lag, meine Gedanken zu seinen Bildern zu veröffentlichen… das habe ich endlich fertig geschrieben, weshalb es hoffentlich hier wieder flotter weitergeht!) Herr Warns hat mich durch seine Kunst gelehrt, Demenz nicht als Widerspruch zu unserem Leben zu sehen, sondern als Tor zu anderen Welten.

Außerdem leitet Frau Warns im Oktober ein Bibliodrama Atelier bei uns im ebz.

http://blog.ebz-bad-orb.de/2011/02/10/„ich-will-freiheit-beim-malen“-eroffnungsrede-zur-ausstellung-der-gemalde-von-eberhard-warns/


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Der alte König – ein achtsames Buch über Menschen und Demenz

Veröffentlicht in: Allgemein, Bücher/Filme, Endlichkeit

Der alte König - ein achtsames Buch über Menschen und DemenzBuchbesprechung zu Arno Geiger, Der alte König in seinem Exil

„Man braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind großzuziehen“, sagte einmal eine Freundin zu mir. Und nachdem ich dieses Buch gelesen habe, muss ich sagen: „Es braucht auch ein ganzes Dorf um einen alten Menschen (mit Demenz) bis zum Ende zu begleiten.“
Warum setze ich „mit Demenz“ in Klammern? Weil der Mensch im Vordergrund steht. Die Person, die Arno Geigers Vater jetzt ist, mit aller Würde, die einem Menschen bis zum Lebensende zusteht. Und auch wenn Arno Geiger von der Krankheit Demenz spricht, so gibt er dem Phänomen in den Schilderungen der Erlebnisse mit seinem Vater doch eine wesentlich weichere Seite. So lernt er – und wir mit ihm – viel darüber, dass ein Leben immer einen Wert hat.

Eigentlich sollten alle dieses Buch lesen. Dann könnten wir einen Großteil der Lektüre über Validation, Aktivierung, Pflegenetzwerke, Verarbeitung des Erlebnisses als Kind vom Vater nicht mehr erkannt zu werden etc. beiseite legen. In seiner Erfahrung war die Zeit besonders schwierig , bevor allen Kindern und Nachbarn klar war, dass sich der Vater wegen der Demenz anders oder genauso wie früher nur schlimmer verhält. Rätselhafte skurrile Dickköpfigkeiten, nervende Tatenlosigkeit und die Frustration darüber lösen sich erst dann auf, als (mehr …)


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Ist die Demenz ein Geschenk?

Veröffentlicht in: Allgemein

Ist die Demenz ein Geschenk?Der gestrige Tatort „Gestern war kein Tag“ rund um eine Familie, die mit der Pflege des an Demenz erkrankten Schwiegervaters über ihre Grenzen kommt und die nachfolgende Sendung “ Anne Will“ zum Thema der illegalen Pflege, hat sicher auch Sie beschäftigt. Eindrücklich spielte Günter Maria Halmer den an Demenz erkrankten Schwiegervater, immer an der Grenze zwischen „ganz da“ und doch „nicht mehr von dieser Welt“. Sein regelmäßiger Spruch „Passt scho“ stand für seinen Willen zur Selbstbestimmung wie für das Ãœberspielen der Unsicherheit, diese Welt doch nicht mehr ganz zu begreifen. Halmer gab zu dieser Rolle ein Interview.

Ein Punkt aus der anschließenden Diskussion bei Anne Will blieb mir besonders hängen, den eine Betroffene, Erika Weber, Jg 1955, gleich zu Beginn einbrachte. Sie pflegt ihren seit 9 Jahren an Demenz erkrankten Mann, einen ehemaligen Realschullehrer. Ihren Mann beschrieb sie als ihren „Schatten“, denn sie (mehr …)


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Psalm unter dem Tor (nach Psalm 139)

Veröffentlicht in: Allgemein, Andacht/ Spiritualität, Ideen für Gruppen
Psalm unter dem Tor (nach Psalm 139)

Eberhard Warns

(Resonanz auf Psalm 139 und die Bilder von Eberhard Warns, Pfarrer, Künstler innerhalb seines Lebens mit Demenz)

Von allen Seiten kommen sie,
die Gedanken wie Menschen – wo soll ich hingehen
wohin fliehen vor der Fülle
einer Welt, die ich nicht mehr verstehe
verstehst du mich?

Wo gehe ich hin,  wo geht’s hier hin wo geht’s hier lang wobinichdenn
Von allen Seiten umgibt mich
Etwas
Du?
Wer warst du? DU? Ich hab dich doch gespürt, als du den Bogen über mein Leben stelltest.
Von allen Seiten

Mein Verstand hat mich verlassen, ich kenne mich nicht mehr.
Aber du. Dein Buch. Du hast es nicht verlegt.
Ich bin darin eingegraben.

Ich danke dir, dass ich wunderbar gemacht bin.
Ich danke dir für die Morgenröte. Sie streichelt meine Seele, wenn nur noch Farben mich erreichen.

Manchmal möchte ich tot sein, nicht mehr niedergedrückt, von dem was ich mal wusste und dem was andere von mir wollen.
Manchmal möchte ich das Tor durchschreiten,
den Lichtstrahl ergreifen, den du mir hinhältst.

Von allen Seiten du. Wie eine Schale, wie ein Schoß, du hältst deine Hand unter mir.

Annegret Zander


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