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Der Blog für die zweite Lebenshälfte

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Hermann Hesses Begleitgedicht für den Ruhestand: Stufen

Veröffentlicht in: Allgemein, Älterwerden (im Selbstversuch), Andacht/ Spiritualität

Auf der Suche nach den schönsten und schlimmsten Sprüchen zum Ruhestand bekam ich eine Antwort von einer Leserin, die mich neugierig gemacht hat. Sie schreibt:
„Mich begleitet seit Jahren das Gedicht von Hermann Hesse. Jetzt bin ich 60 geworden und es paßt wie nie zuvor. Eine neue berufliche Phase deutet sich an, nachdem eine alte zuende geht. Und nebenbei wächst das Bedürfnis zum generativen Leben.

Stufen
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.“

Zum ersten Mal stellte ich mir die Frage: wann hat Hesse dieses Gedicht geschrieben? Laut Wikipedia war das 1941 nach langer Krankheit. Da war er 63 Jahre alt! Vielleicht ist dieses Alter der Zeitpunkt, an dem man die Abschiede und Anfänge, die jedes Jahrzehnt mit sich bringt gelassener durchlebt.
Und noch eine Erkenntnis birgt dieses berühmte Gedicht: vielleicht nehmen die Abschiede im höheren Alter zu. Doch auch mit diesen ist immer ein Neuanfang verbunden. So strahlte mich diese Woche eine Dam an, die bis zu ihrem 86. Lebensjahr allein und selbständig lebte. Es war auch oft ein Kampf. Nun zieht sie in ein Altenheim, das ihr Klavier gerne einziehen lässt und ihre Beiträge zum Leben in der neuen Gemeinschaft willkommen heißt. Sie wird Klavier spielen, Gedichte vortragen und endlich werden Menschen ihre Lieder mitsingen.

Herrmann Hesse starb 1962 im Alter von 85 Jahren. Die Zeit zwischen „Stufen“ und seinem Tod verbrachte er mit der Beantwortung von Briefen, die an ihn geschrieben wurden: in 35.000 Briefen wurde er  um Lebenshilfe, Orientierung und finanzielle Hilfe gebeten. 17.000 selbst geschriebene Antworten sind belegt. (Quelle: Wikipedia)

Die Suche nach den schönsten und schlimmsten Sprüchen zum Ruhestand geht weiter. Machen Sie mit!


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Aufruf: Schreiben Sie mir die schönsten und die schlimmsten Sprüche zum Ruhestand!

Veröffentlicht in: Älterwerden (im Selbstversuch)

Der Kollege oder die Freundin geht in Ruhestand. Ein Kärtchen zu schreiben wäre jetzt nett oder gar eine kleine Rede. Aber was sage ich nur?
Schreiben Sie mir, was Ihnen bei Ihrer Verabschiedung gut gefallen hat! Oder was Sie niemand anderem zu hören wünschen!

Ruhestand – anders gesagt
„Wohlverdient“
– ist er, der Ruhestand. Ja. Aber kann man das nicht irgendwie anders sagen? „Du hast geschuftet.“ „Deine Arbeit hat dich glücklich gemacht“
„Nun kannst du das Leben endlich einmal ruhiger angehen lassen“. Ja, aber will die Kollegin das überhaupt? Vielleicht mag sie jetzt richtig loslegen mit all dem, wofür bisher keine Zeit war.

Sie ginge demnach in den „Unruhestand“. Aber ehrlich. Das Wort ist auch schon ziemlich abgenutzt. Wenngleich man sagen muss: viele Menschen im Ruhestand legen wirklich noch einmal los! Heutzutage sagt man dazu eher: jetzt kommt die „nachberufliche Phase“. Nicht sehr poetisch. „Drittes Lebensalter“ ist da auch nicht besser. Und bitte, bitte fangen Sie nicht an mit „Silver Generation“, „60 plus“und ähnlichem. Dann vielleicht lieber „Jetzt kommen die besten Jahre“. So hat es zumindest eine Frau Anfang 70 kürzlich zu mir gesagt. Sie habe nie so gut und frei gelebt wie seit Beginn ihres Ruhestands.

Das Kärtchen bringt es auf den Punkt
Beobachten sie sich einmal, wenn Sie Geburtstagswünsche oder andere Karten mit Wünschen schreiben. Aus einer Karte bringt man im Grunde auf den Punkt, was man selbst für ein Bild von einem guten Leben hat. Oder eben vom Ruhestand. Und? Ist es hoffnungsfroh, das Bild? Oder graut Ihnen davor. Passt das was Sie sich vorstellen, mit der Person zusammen, die in den Ruhestand geht?
Stellen Sie in jedem Fall die Gegenprobe: möchte ich das selbst einmal hören oder lesen, wenn ich in den Ruhestand gehe?

Auf der Suche nach den richtigen Worten googelt man sich die Finger wund, findet grausliche Gedichte und (mehr …)


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