Der Blog für die zweite Lebenshälfte

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Seniorengruppen – Treffen geht: Klein und fein!

Veröffentlicht in: Allgemein, Corona - Was geht?!, Ideen für Gruppen

Seniorengruppen - Treffen geht: Klein und fein!Die kalte Jahreszeit ist angebrochen. Wie geht es weiter mit den Seniorengruppen, wenn es draußen für Klappstuhl & Co zu kalt wird? Die Antwort ist klar: Treffen geht: Klein und fein.

Mit ein wenig Umdenken geht sehr viel. Das Wichtigste ist die Begegnung, von Mensch zu Mensch. Da dürfen die bisherigen Standards in Ihren Gruppen in den Hintergrund treten. Kleinere Treffen, kürzer, viel Raum für Gespräche – als Faustregel. Fragen Sie Ihre Gruppenmitglieder, was sie brauchen und was ihnen wichtig ist.

Hier ein paar Hinweise zur Umsetzung:

  • Hygieneplan
    Die Hygienepläne Ihrer Kirchengemeinde gelten. Als Gruppenleitung sind Sie für deren Umsetzung verantwortlich. Das heißt, dass Sie Ihren Gruppenmitgliedern ganz klare Ansagen machen müssen und auch dürfen! Eine Gruppenleiterin erzählte, dass die Gruppenmitglieder nach der Gruppenstunde draußen vor der Tür dann doch die Köpfe zusammensteckten. Auch Ihre Gruppenmitglieder haben wie alle andere Bürgerinnen und Bürger eine Verantwortung für sich selbst und ihr Gegenüber. Es ist angemessen, sie daran zu erinnern und darum zu bitten, dass sie die Regeln auf dem Gelände der Kirchengemeinde einhalten.
  • Grundregeln
    Die Grundregeln sind wie überall auch: Mund-Nase-Schutz überall, außer am Platz, Hände desinfizieren, Abstand halten, regelmäßig lüften, Liste der Anwesenden führen. Alle bringen gegen den kalten Luftzug ein Extra-Jäckchen oder ein Schultertuch mit. Dann geht das.
  • Gruppengröße
    Wenn die Räume nicht die ganze Gruppe aufnehmen können, bieten Sie lieber kleinere Treffen an und teilen die Gruppe auf, zum Beispiel die üblichen Tischgruppen.
  • Häufigkeit der Treffen
    Vielleicht ist es Ihnen möglich den gängigen Rhythmus zu verändern. Zum Beispiel statt monatlich nun alle 14 Tage mit jeweils der Hälfte der Gruppe. An vielen Orten gibt es eine große traditionelle Adventsfeiern. Machen Sie daraus mehrere kleinere, dafür nicht so aufwändig, damit es auch für Sie handhabbar bleibt.
  • Anmeldung
    Manche Gruppenleiterinnen arbeiten mit Anmeldung. Das gibt Planungssicherheit. Es gibt Gruppenmitglieder, die sich dann lieber gar nicht anmelden, weil sie befürchten, dass sie vielleicht doch nicht kommen können – und dann würden Sie jemand anderes den Platz „wegnehmen“.  Ein Signal von Ihrer Seite, dass das nicht schlimm ist, hilft vielleicht, diese Hürde zu überwinden.
  • Speisen und Getränke
    Wenn Sie Kaffee anbieten, schenkt ein und dieselbe Person den Kaffee aus. Speiseangebote werden unter hygienischen Bedingungen Teller-weise vorbereitet und mit Klarsichtfolie abgedeckt an den Tisch gebracht. Aber es geht auch ohne Kuchen. In manchen Gruppen hat es sich eingebürgert, dass der eigene Kaffee mitgebracht wird, sogar im Kaffee-to-go- Warmhaltebecher. Ein schönes Geschenk von Enkel zu Oma. Das geht alles und ist völlig in Ordnung. Selbst Gebackenes mitbringen und teilen geht nicht.
  • Schwerhörigkeit
    Die kleinen Gruppen ermöglichen, dass man sich beim Schnuddeln besser hört. Als Gruppenleitung können Sie einen Mund-Nase-Schutz aus Plastik verwenden, damit man Ihren Mund beim Sprechen sehen kann.
  • Selbstverantwortung und Ermutigung
    Die Gruppenmitglieder wissen selbst, dass sie zu Hause bleiben, wenn sie viel mit anderen Menschen Kontakt hatten oder wenn sie Krankheitssymptome entwickeln. Im Moment geht es eher darum, die Menschen zu ermutigen, sich unter Einhaltung der o.g. Grundregeln zu treffen.

Fokussieren auf das, was geht

  • Begegnung
    Wenn Sie Ihre Gruppenmitglieder fragen, was sie sich wünschen und brauchen, dann könnte dabei herauskommen, was wir mit anderen Gruppenleiterinnen gemeinsam herausgefunden haben: „Wir wollen uns treffen, einander nahe sein, eine echte körperliche Begegnung. Wir wollen uns austauschen, schnuddeln und auch mal herzhaft lachen.  Wir wollen mal was anderes sehen und hören, eine geistige Anregung, auch eine geistliche Anregung, die uns weiter trägt. Das alles geht!
  • Das Herz ansprechen
    Wir haben lange darüber gesprochen, was alles nicht geht. Singen zum Beispiel. Das ist im Advent besonders traurig. In geschlossenen Räumen geht singen definitiv nicht. Aber: Die Tische schön machen geht, Kerze anzünden geht, Musik hören geht, einfache Bewegungen zur Musik gehen, Gedichte sprechen geht. Es reicht völlig, einen kleinen liebevollen Impuls zu setzen. Das Herz zu erreichen. Das geht immer.
  • Sich verbinden und segnen
    Wir dürfen einander nicht die Hände reichen, aber haben Sie schon einmal ausprobiert, wie es sich anfühlt, wenn man mit Abstand eine Hand der anderen zuwendet? Oder wenn alle, die mögen, ihre Hände zum Segnen heben? Es ist erstaunlich, wie nahe man sich dadurch kommen kann – auch über weit mehr als 1,5 m hinweg.

Verabredungen treffen

  • Nutzen Sie diese Treffen, um Weiteres mit den Gruppenmitgliedern zu vereinbaren: Telefonketten, Telefontreffen in kleinen Gruppen, Spaziergänge mit Nachbarinnen. Laden Sie den Pfarrer, die Pfarrerin oder jemand aus dem Kirchenvorstand ein, um zu erklären, wie man an das digitale Gottesdienstangebot herankommt.  Es gibt Gemeinden, in denen die Seniorinnen regelmäßig mit großer Freude Gebete ihres Pfarrers empfangen und an Bekannte über WhatsApp weiterleiten.

Unterstützung finden

  • Es kann sehr gut sein, dass Ihnen allein das alles zu viel vorkommt. Sie müssen da nicht alleine durch. Bitten Sie Ihre Pfarrerin, Ihren Pfarrer um konkrete Hilfe: Für was genau wünschen Sie sich Unterstützung?
    Das ist die Gelegenheit für neue Menschen, sich kurzfristig zu engagieren: Leute, die sich für Einkaufshilfen gemeldet hatten, können gefragt werden. Ein Aufruf in der Facebook-Gruppe der Region oder des Ortes: „Menschen gesucht, um bei den Adventsfeiern zu helfen (mit konkreten Aufgaben und Zeitumfang). Auch hier gilt die „klein + fein“-Formel. Es finden sich Menschen.
  • Wenn Sie sowieso besonders bei Advents- oder Geburtstagsfeiern im Ort mit der Kommune, der katholischen Kirchengemeinde, der AWO etc. zusammenarbeiten, gehen Sie auf diese Akteure zu. Fragen Sie bei Vereinen nach, bitten Sie um „klein + fein“ – Unterstützung.  Aus unserer Sicht ist das sowieso der Weg der Zukunft. Gemeinsam vor Ort unterwegs zu sein und gemeinsam zu schauen was geht, zum Wohle aller.

Viele weitere Informationen und Ideen finden Sie in unserer Kategorie „Corona – Was geht?!“

Wir bieten in regelmäßigen Abständen kollegiale Austauschtreffen über Zoom – Videokonferenz an. Die aktuellen Termine finden Sie jeweils hier in den Veranstaltungen der Fachstelle.

Gerne beraten wir Sie persönlich per Telefon oder Teams-Videokonferenz.

Annegret Zander, Pfarrerin
Telefon: 06181-9912677
annegret.zander@ekkw.de

Andreas Wiesner, Dipl.Päd.
Telefon: 0561-9378 284
andreas.wiesner@ekkw.de

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1 Kommentar zu “Seniorengruppen – Treffen geht: Klein und fein!”

Büchnet sagt:

Eine sehr schöne Ausarbeitung, zu dem was jetzt geht. Vielen lieben dank.

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