Erster Kurs „Freiwillige Seniorenbegleitung“ abgeschlossen
Autorin Elsbeth Ziegler
15 Männer und Frauen lassen sich im Orber ebz zu Seniorenbegleitern ausbilden – Umfangreiches Aufgabenspektrum
(ez). Alte Menschen brauchen Menschen, die sie unterstützen, und die ihnen Zeit schenken. Unter dem Motto „Gemeinsam mit anderen für andere“ bot das Evangelische Bildungszentrum für die zweite Lebenshälfte („ebz“) eine kostenlose Qualifizierung mit einem gezielten Fortbildungskonzept für Personen an, die sich freiwillig in der Seniorenarbeit engagieren möchten.
Dabei ging es nicht um pflegerische Tätigkeiten. „Das Echo war mehr als erfreulich“, erklärte die Kursleiterin, die Gerontologin Ute Schenk-Fischer. Drei Dutzend Frauen und Männer wollten sich im Anschluss an eine Informationsveranstaltung anmelden. 13 Frauen und zwei Männer aus dem Altkreis Gelnhausen konnten berücksichtigt werden. Und diese 15 sind auch bei der Stange geblieben und wurden im Mai und Juni in 43 Stunden von Fachleuten, darunter Pfarrerin Annegret Zander, Ingeborg Saegert von der Diakonie, Stefan Smolinka, Leiter des Caritas-Altenpflegeheimes, Josef Rath von der Caritas, der Physiotherapeutin Kerstin Kaufmann-Yu und natürlich Ute Schenk-Fischer auf ihre Arbeit vorbereitet.
Praktikum im Pflegeheim
Die Themen reichten von „Nähe und Distanz“ und „Regionale Altenhilfestrukturen“ über „häufige Alterserkrankungen“ und „Notfallsituationen“ bis zu „Pflegeversicherung“ und „Betreuungsrecht“. Praktikumstage, wie im Caritas-Altenpflegeheim St. Martin, schlossen sich an. Dabei lernten die künftigen Seniorenbegleiter, wie man mit einem Rollstuhl umgeht, begleiteten Heimbewohner in die Innenstadt oder in den Park und lernten dabei auch, Hemmschwellen zu überwinden.
„Die Gruppe hat sich wunderbar zusammengefunden und ist richtig zusammen gewachsen“, freut sich die Kursleiterin. Alle Teilnehmer haben inzwischen eine Hospitationsstelle in Altenhilfeeinrichtungen. Mit dem Kurs wollen sich die Teilnehmer das Rüstzeug schaffen, sich kompetent auf sozialem Sektor für ihre Mitbürger einsetzen zu können. Eine Teilnehmerin nutzt den Kurs als Vorbereitung für eine Ausbildung in der Altenpflege, andere wollen sich nicht ohne Grundwissen in Besuchsdienste, „aufsuchende Seniorenarbeit“ und ähnliches einbringen. Wieder andere sind schon in der Senioren-arbeit tätig.
Dass die „freiwillige Seniorenbegleitung“ in Zeiten leerer Kassen ein Zukunftsmodell sei, ist sich Ute Schenk-Fischer sicher. Das Spektrum reicht von Vorlesen, Zuhören oder Spazieren gehen bis hin zu praktischen Hilfen, wie Tipps für die Benutzung eines Computers oder Begleitung bei einem Behördengang. Wichtig sind die regelmäßigen Kontakte unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse und Interessen der Betroffenen. Die Qualifizierung ist kostenlos und schließt mit einem Zertifikat ab. Es verpflichtet nicht zur späteren Ausübung einer freiwilligen Tätigkeit. Künftige Seniorenbegleiter können wichtige psychosoziale Aufgaben übernehmen, um der Einsamkeit im Alter entgegenzuwirken und damit auch pflegende Angehörige entlasten. Auch Gesellschaft leisten kann eine wertvolle Hilfe sein.
Nach Abschluss des Kurses, wenn für viele der Teilnehmer die Praxis mit all ihren Problemen beginnt, ist eine weitere Betreuung der Seniorenbegleiter gesichert.
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