Alt? – Ich net.
Gell, Sie auch net. Oder?
Ein Mitglied der Kommission, die den 6. Altenbericht verfasst hat, schlägt vor, den Begriff „Alter“ überhaupt abzuschaffen. So hörte ich aus einem Workshop bei der Fachtagung „Strukturwandel des Alter(n)s“ im Dezember in Heppenheim.(Ich hatte noch keine Zeit die 600 seiten des Berichts daraufhin zu durchforsten.)
Ja, wenn´s nach den meisten ginge, mit denen ich so spreche, dann wäre das wohl eine gute Idee. „Alter“ abschaffen. „Ich bin noch nicht so alt“, sagt die über 80-jährige Mutter einer Freundin und geht deswegen nicht zum Seniorenkreis. Lachen Sie nicht. Wenn Sie 80 sind, werden Sie sich umgucken. Dann werden Sie nämlich auch keine Lust haben, sich Geschichten vorlesen zu lassen. Dann werden Sie wahrscheinlich wandern wollen oder mit Ihrem Freund skypen (sprich, sich beim Telefonieren von Laptop zu Laptop zulachen). Nein, nein, jetzt nicht sagen, ach kommen Sie Frau Zander, wer will das denn. Warten Sie´s ab. Alt werden sie sich vielleicht fühlen, wenn sie die Treppen doch nicht mehr so schnell hochkommen, oder keine Lust mehr haben, die schlechten Nachrichten im Fernsehen weiterhin zu sehen. (Zugegeben. Dafür hat jedes Alter mal ne Schwäche…) Aber bis es so weit kommt, bleiben wir lieber jung. Beweglich. Aktiv, interessiert, engagiert, nachdenklich hier und da, informiert, mit der Welt und uns selbst verbunden. Gut aussehend natürlich auch.
Die gute Nachricht ist, dass ich solche Leute ständig treffe. Die sind dann in der Regel so um die 50, 60, 70, 80, hier und da auch um die 90. Also eher in der zweiten Lebenshälfte. Oder so. Aber auf keinen Fall Silverager, Best Ager, oder so ein Quatsch. Nein, ganz normale, hochinteressante Leute.
Bleibt nur eine Herausforderung: die Endlichkeit. Ja, die verschieb ich dann mal auf morgen…
nach oben
Diesen Artikel kommentieren