Der Blog für die zweite Lebenshälfte

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Clownssternstunden

Veröffentlicht in: Allgemein

Clownssternstunden„Ich bin gekommen um den Frühling zu suchen, haben Sie vielleicht den Frühling gesehen? Nein? Ich hab auch mein Blümeli verloren. Helfen Sie mir, es zu rufen? Blüüüüüümeli!“ Blümeli zockelt herein in das Pflegezimmer und gesellt sich zu Kalinka. Frau Rieglein (Name geändert) liegt im Bett und strahlt.  Blümeli hat ein Gedicht vorbereitet. Während sie sich „aufbaut“, zieht Kalinka ein langes blaues Band aus der Tasche ihrer Kittelschürze. „Da müssen Sie mir mal helfen Frau Rieglein und das Band ganz fest halten. “ Frau Rieglein greift fest zu und Blümeli beginnt: „Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte…“ Frau Rieglein spricht mit, riecht an der Tulpe, die die beiden mitgebracht haben und winkt später zum Abschied.

Eine Szene aus dem Praktikum, das unsere Clowninnen und Clown in Ausbildung in der Martin-Luther-Stiftung Hanau und im Altenpflegeheim St. Martin ,Bad Orb, absolviert haben. Sie haben sich intensiv vorbereitet, haben Informationen über die zu Besuchenden erhalten, haben ihre kleine Einstiegsgeschichte noch mal geprobt und sich warm gesungen. Und dann gings los! Clownssternstunden
Es war eine bereichernde Erfahrung für beide Seiten. Die Begegnungsclowns haben den ersten riesigen Schritt in die Begegnung mit Menschen im Altenheim gewagt und die BewohnerInnen, Pflegende und Angehörige waren beglückt und begeistert.

Zum Abschluss des Clownskurses mit Gisela Matthiae und Gabi Erne  haben wir die Teilnehmenden nach ihren Sternstunden während des Kurses gefragt:

„Das Hineinfinden in meine Figur bis zum absoluten „flow“ – so noch nicht erlebt!“
Gudrun, 69

„Der Platz in meiner Mitte ist jetzt erfrischend (mit meiner Clownsfigur) besetzt!“
Carina, 28

„Die Erkenntnis wie wichtig Rhythmisierung im Zusammenspiel ist, war ein Schlüsselerlebnis.“
Felicitas, 30

„Es ist gut mal eine „Fremdsprache“ (Gromolo) zu lernen ohne Vokabeln und Grammatik zu pauken. Wenn die Menschen mehr Gromolo sprechen würden, gäbe es weniger Missverständnisse.“
Stephanie, 33 / Blümli

„Die direkte intensive Begegnung mit einem Bewohner und seiner Frau war eine echte Sternstunde. Im Raum stand Leichtigkeit, Heiterkeit, Lebendigkeit und unerwartete Zuversicht.“
Renate, 55

„Meine Sternstunde war zu erleben, wie die Wachkoma-Patientin mit ihren Augen gezeigt hat, wie gut ihr der Auftritt der Clowns gefallen hat.“
Wanda, 75

„Die Bedeutung des Liedersingens und – begleitens im Altenheim hat mich von Anfang an inspiriert und das Üben mit meiner kleinen Clowns-Ukulele, die trotz Kleinheit so schön klingt, macht ungeahnten Spass. Und dass wir mit den Liedern selbst eine Wachkoma Patientin gefühlsmäßig erreicht haben, ist eine wunderbare neue Erfahrung – ein Geschenk!“
Helene, 67

„Die Erfahrung machen zu dürfen, unterschiedlichste Menschen mit Humor und Lebensfreude anstecken und mitreißen zu können, und als Dank in glückliche Gesichter zu blicken, ist unbezahlbar.“
Ulf, 31

„ Es ist schön, die spielerische Leichtigkeit zu entdecken und zu leben. In meiner Rolle als Mathilde (68, mit neuer Hüfte) ist mir wichtig: angeschlagen und zugleich neugierig, was das Leben bereit hält.“
Petra, 54

„Meine neue „Freundin“ habe ich lieb gewonnen. Sie durchbricht Schranken, motiviert und schenkt Freude.“
Ute, 48

„Für mich war es ein wunderbares Zusammenspiel zwischen meiner Partnerin, den Frauen im Wohnzimmer und mir. Dazu Schlagersingen – das drückte so viel Lebenslust aus. Ich will noch mehr Schlager singen und einbringen.“
Ursula, 71

„Es ist faszinierend, wie schnell man zu fremden Menschen positive Kontakte aufbauen kann.. Selbst wenn das Gespräch wegen Krankheit scheitert, strahlen die Augen und ein Lächeln ist auf den Lippen zu sehen.“
Susanne, 63

„In einer im Vorhinein als äußerst schwierig, herausfordernd eingeschätzten Situation (Besuch im Zimmer eines Wachkoma Patienten) konnte ich die ermutigende Erfahrung einer harmonisch-anregend-freudigen Begegnung (besonders mit der Ehefrau des Bewohners) machen.“
Alt! – na und? Der Clown weckt so viel versteckte Lebendigkeit!“
Bärbel 68


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