Wer will schon im Sandwich sein? – Die Sandwich-Generation
Über was man beim Spazierengehen alles so nachdenkt (vermutlich in direkter Zusammenhangslosigkeit mit der „Pflege Omi – App“): da springt mir doch dieses unsägliche Wort „Sandwich-Generation“ in den Sinn. Zu der Generation gehöre ich potentiell. Es sind die 40-60-jährigen, die ihre Kinder noch im Haus oder auf der Tasche haben und zugleich für die Pflege ihrer Eltern aufkommen müssen. (Wikipedia hat das schön kurz zusammengefasst: hier)
Nur mal zum Mitfühlen. Man nehme eine Unterseite Toastbrot, beschmiere sie mit Senf und Majo, darauf kommt dann Käse oder Salami oder wenn´s gesund aussehen soll Salätchen oder alles zusammen und noch mehr. Und damit das alles nicht runterfällt, wird es von oben mit einer weiteren Scheibe Toastbrot bedeckt. Und dann fest zusammengepresst, um die Sauerei klein zu halten.
Ich wäre also das, was in der Mitte eingequetscht wird.
So fühlen sich ja auch viele in dieser Situation. Eingequetscht, kaum noch Luft zum Atmen, keine Freiräume mehr, nur noch die Aufgabe und Erwartung, das Leben trotzdem saftig und lecker zu halten. Oder wenigstens einigermaßen genießbar für alle Beteiligten.
Nun weiß ich aus dem Studium und aus Erfahrung, dass Bilder Wirklichkeit auch erst herstellen können. Wenn ich mir also meinen Platz zwischen zwei trockenen oder für deutsche Vorstellungen labberigen Brotscheiben vorstelle, dann kann das nichts Schönes mehr werden.
Was tun? Neue Bilder suchen. Beim Spazieren gehen fiel mir „die Kette“ mit mehreren Gliedern ein. Beim Spazieren gehen war sie eher Fahrradketten-groß, aber vielleicht ist es auch eine kostbare Goldkette. Wenn ich also das Glied zwischen der jungen und der alten Generation bin, dann trage ich meinen Teil der Verantwortung. Aber ich werde auch gehalten, von denjenigen, für die ich sorgen will und muss. Sie haben bereits viel gegeben und werden es auch zukünftig tun, auf ihre je eigene Weise. Sie tragen das ganze Gefüge des gemeinsamen Lebens mit. Ja,ja! Jedes Bild hinkt. Aneinandergekettet und so weiter.
Haben Sie noch andere Ideen?
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