Der Blog für die zweite Lebenshälfte

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Filmtipp: Still Alice

Veröffentlicht in: Allgemein, Bücher/Filme

Alice ist eine hochintelligente Linguistikprofessorin, die mitten im Leben steht. Sie ist auch klug genug, die Aussetzer ihres Gedächtnisses ärztlich überprüfen zu lassen. Schließlich wird sie mit der Diagnose konfrontiert: Alzheimer in einer sehr selten auftretenden vererbbaren Form. Ihre Partner und die drei erwachsenen Kinder reagieren unterschiedlich, aber liebevoll. Das Familiengefüge muss sich neu sortieren.

„Still Alice“ hat mich berührt, weil es mir deutlich gemacht hat, dass es bei Alzheimer und anderen Demenzen auch um die Veränderungen in den Beziehungen zwischen Partnern, Elternteil und Kindern geht. Je mehr gerungen wird, desto schwerer wird es. Für alle. Der Film ist ein liebevolles Vor-Bild, wenn es um das Annähern an das Fremde/Unerwartete/Gefürchtete geht. Hier sehen wir auch, wie Verzeihen gehen kann. Und wie es alles entspannt.

Und das ist das Beste für Menschen mit Demenz: eine entspannte, freundliche, liebevolle Umgebung.

Dass in so kurzer Zeit so viele Filme über Demenz im Kino für Aufsehen sorgen ist gut: endlich beginnen wir mit allen möglichen Menschen über Demenz zu reden. Das war besonders schon bei „Honig im Kopf“ so, der ja wirklich alle ins Kino gelockt hat. Mit der langsam eintretenden Normalität, wird der Umgang mit Demenz wenn nicht leichter so doch klarer werden. Auch öffentlicher. Das wäre ein gutes Ziel: dass niemand mehr meint, weder Menschen, die von Demenz betroffen sind noch ihre Angehörigen, sie müssten sich dafür schämen und verstecken.

Eindrucksvoll in „Still Alice“ fand ich die Kameraeinstellungen, die versuchen nachzuempfinden wie orientierungslos sich ein Mensch fühlen kann.

Julianne Moore ist großartig, wie sie die subtilen Veränderungen von „Alice“ ins Bild setzt, ohne je zu übertreiben.

Ansehen und Taschentücher nicht vergessen.


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