Der Blog für die zweite Lebenshälfte

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Die Frage-Methode: Speed-Dating

Veröffentlicht in: Ideen für Gruppen

Ursprünglich konnte man auf diese Weise rasend schnell Leute kennenlernen und herausfinden, ob man sie vielleicht tiefer kennen lernen möchte. Was für die Liebe nützlich ist, kann für menschliche Beziehungen vielleicht auch hilfreich sein – und dafür, in Ihre Gruppe Schwung zu bringen:

Thomas Hirsch-Hüffel vom gottesdienst institut nordkirche hat die folgende Methode empfohlen:

FRAGE-Speeddating für Gruppen 

„Eine Person leitet. Die Gruppe teilt sich in zwei gleiche Hälften. Eine sitzt der anderen in einer Art Spalier gegenüber, so dass sich die Knie fast berühren. Die Teilnehmer aus Gruppe 1 fragen, die aus Gruppe 2 antworten. Alle gleichzeitig. Man hört also viele Dialoge synchron im Raum, konzentriert sich aber nur auf sein unmittelbares Gegenüber.
Jeder aus Gruppe 1 überlegt sich eine eigene Frage, die ihn, sie bewegt. Z.B.: „Was soll ich tun, wenn jemand über meinen Glauben lästert?“ oder „Was glaubst du, ist das Schönste am Kranksein?“ oder „Was ist für dich das Wichtigste an Gott?“ oder andere Fragen im Zusammenhang von Gruppe und Thema. Auf ein Zeichen der Leitung stellt er, sie diese Frage seinem Gegenüber, alle tun das gleichzeitig. Das Gegenüber aus Gruppe 2 antwortet kurz und prägnant. Man kann nachfragen.
Nach max einer Minute wieder ein Zeichen. Alle aus Gruppe 2 unterbrechen sofort das Gespräch und rücken einen Stuhl weiter in die gleiche Richtung. Wieder stellt jeder aus Gruppe 1 dieselbe Frage und erhält wieder eine kurze Antwort. Wieder ein Zeichen usw.. Das heißt, als FragendeR bekommt man viele Antworten auf dieselbe Frage. Sitzen die beiden Gesprächspartner vom Anfang wieder einander gegenüber, berichtet die fragende Person, welche Antworten ihr eingeleuchtet haben.
Dann ggfs. Rollenwechsel und alles von vorn.

Diese Art des Austauschs motiviert zu schnellen wachen Antworten. Das Gehirn kommt quasi auf Touren, weil man immer neue Fragen beantworten muss. Die Fragenden ernten sehr verschiedene, oft auch originelle Einsichten auf dieselbe Frage und teilen den Erkenntnisgewinn zum Schluss. Das übt das prägnante Sprechen. Dies Verfahren verhindert, dass man sich festfährt in einer Argumentationskette. Es kann einen Gruppen-Diskurs lockern und erlaubt konzentrierte Vielfalt. Danach ist das Gespräch in der Regel frischer.“

Und von einer anderen Seite her gedacht, könnte man den Fragen wieder mehr Raum geben – auch in der Gruppenarbeit. Ich habe hier im Blog einmal die Fragen der Erinnerungsguerillia vorgestellt. Vielleicht inspirieren sie ja dazu, die eigenen Fragen wieder in der Blick zu bekommen. Pfarrer Simon de Fries schrieb Ein Loblied auf die Frage und liess sie dann sogar im Gottesdienst eine Rolle spielen.

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