Veröffentlicht in: Allgemein, Älterwerden (im Selbstversuch)
Gabi Erne, eine unserer Ausbilderinnen der „Clowns im Altenheim“, selbst in Altenheimen unterwegs, viel auch bei Menschen mit Demenz, erzählte mir dies:
Da steht sie vor ihrer Haustür und kriegt die Tür nicht auf. Der Schlüssel funktionierte nicht.
Es war die Fernbedienung für´s Auto!
Ja, denkt man dann, jetzt fängt´s an. Die Wortfindungsstörungen, die Unauffindbarkeit von Namen und Brillen, sie alle kumulieren in diesem Moment der Wahrheit: Jetzt geht´s los mit der Demenz.
Und was machte Gabi? Als sie endlich begriff, warum der Schlüssel nicht funktionierte, fing sie schallend an zu lachen.
Und benennt damit den Unterschied.
Überall dort, so erlebt sie es, wo Menschen mit Gelassenheit und Humor an Demenz herangehen, haben es die davon Betroffenen leichter. Sie müssen sich nicht an eigenen und anderen Erwartungen „wie man zu sein hat“ abarbeiten und dadurch stressen lassen. Die Dinge die schiefgehen, dürfen das. Demenz ohne Drama. Ohne das „Ogottogott-wie-furchtbar“-Getuschel. Mit Lachen. Mit Improvisation. Mit Kreativität. Mit schallendem Gelächter.
Und wir können schon mal üben – wenn wir wieder ein total bescheuertes Wort kreiert haben, weil uns das richtige nicht einfiel. Am besten erfinden wir gleich noch eins dazu.
Wir üben und gehen dann „fröhlich in die Demenz“ – so lautet jetzt Gabis Motto. Unsere eigene oder die eines anderen Menschen.
Wie heißt noch mal das Zumachding, das vor den Regalen hängt?
P.S. Heute erst kennengelernt: http://sinn-stiften.webseiten.cc/landingpages/humor-trotzt-demenz.html
Diakonie Hessen hat eine Vorlage für Lesungen entwickelt, die man einfach umsetzen kann in Kirchengemeinden und Kommunen. Es ist an der Zeit, dass wir uns die Angst vor Demenz nehmen.
Tags: Angst vor Demenz, Guter UMgang mit Demenz, Humor hilft Demenz
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