Der Blog für die zweite Lebenshälfte

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Corona-Strategien: Alles auf die Gass´

Veröffentlicht in: Allgemein, Corona - Was geht?!, NACHmachBAR
Corona-Strategien: Alles auf die Gass´

Quelle: Rainer Sturm / pixelio.de

Wir haben uns umgehört, mit Kolleginnen und Kollegen aus Kirche, Diakonie und Kommune ausgetauscht und gemeinsam gesammelt, was an Gemeindeaktivitäten unter Corona-Bedingungen alles geht und schon umgesetzt wird.

Zum Beispiel: Möglichst viel nach draußen verlegen!

Wer könnte dies umsetzen? Pfarrer*innen, Kirchenvorstände, die ehrenamtlichen Gruppenleitungen, Besuchsdienste und kommunikative Menschen, die ein Engagementfeld suchen!

Die Außenräume entdecken!
Gehen Sie mit offenen Augen raus! Um das Gebäude herum, in dem Sie sich normalerweise mit Gruppen treffen, könnte es schöne Ecken geben, in denen man gut sitzen kann. Vielleicht stehen schon Bänke dort! Wie sieht es um die Kirche herum aus? Auf dem Friedhof unter den Bäumen? Wo sind die Treffpunkte im Ort, wo man sich sowieso schon gerne hinsetzt?  Gehen Sie dort hin. Stellen Sie mit 1,5 m Abstand Klappstühle oder Gartenmöbel auf.

  • Bieten Sie dort „Walk ins“ an zum Schnuddeln, Babbeln oder Schwätzchen halten (je nach Lage in Hessen ;-)) also Zeitfenster, in denen Sie selbst dort einfach da sind.  Teilnehmende können unangemeldet kommen und bleiben selbstbestimmt so kurz oder so lange wie sie mögen. Ggf. gibt es einen Plan B „rein gehen bei schlechtem Wetter“.
  • Die Kolleginnen im Vorderen Odenwald haben sich die Variante ausgedacht, dass sie durchs Dekanat touren und an öffentlichen Orten Impulse und Gespräche anbieten. Wer nicht kommen kann, bekommt einen Impuls und Gespräch ans Fenster oder in den Vorgarten gebracht. Das haben wir hier schon erzählt: Klappstuhltour durchs Dekanat Vorderer Odenwald
  • Nehmen Sie ein paar Stühle und stellen Sie sie vor Hochhäuser oder in Straßen, in denen Menschen wohnen, die gerade nicht mobil sind. Verwickeln Sie Menschen in Gespräche.
  • Zum „Angrillen“ hat eine Seniorenbegegnungsstätte in Nordhessen eingeladen. Das Team trug statt Maske Visiere, um besser verstanden zu werden. Visiere sind in Hessen erlaubt.
  • Erzählcafés, Montagsmaler, Spieletreff – geht alles auch draußen.
  • Ganz nebenbei machen Sie so auch erste Ausflüge in den Sozialraum und entdecken vielleicht Möglichkeiten, die auch „jenseits von Corona“ interessante neue Spuren legen. So entwickeln sich Sorgenetze…

Nutzen Sie Lokalitäten vor Ort

  • Wo ist der Biergarten, das Café mit Außenterasse, die Eisdiele? Reservieren Sie und treffen Sie sich mit Ihrer Gruppe dort.
  • Damit es sich alle leisten können, könnten Sie ein Spendenkörbchen aufstellen und mit dem KV verabreden, dass der Rest von der Gemeinde übernommen wird. Oder auch hier mal schauen, wer sponsern könnte.

Geh-Spräche führen

  • Bieten Sie „Slow-Walks“ an. Eine kleine Runde drehen und reden. Im Gehen redet es sich oft besser.
  • Organisieren Sie Spazier-Paare, die sich regelmäßig treffen.

Ein längeres Kabel kaufen – Smartphone im Garten

  • Es gibt mobile WLAN-Boxen, sogenannte Router, die man in die Steckdose steckt und schon hat man Netz. Ein Kollege nimmt das Verlängerungskabel und setzt sich raus, um mit Leuten das http://•www.smartphone-entdecken.de  auf Abstand zu machen. Die Router laufen mit Verträgen. Mit Sicherheit finden Sie eine Firma, die Ihnen das Gerät samt Vertrag sponsert. Technik für Senioren sponsern ist gerade richtig „in“.

Hinderungsgründe

  • Einige Kolleg*innen haben berichtet, dass manche Ältere nicht gerne draußen sind. Das kann viele Gründe haben: Zu warm, zu kalt, zu laut, zu öffentlich.
  • Gegen „zu warm“ gibt es Bäume und Sonnenschirme, gegen „zu kalt“, könnte man sich eine Decke mitbringen, gegen „zu laut“ könnte bei Erzählcafés die Verstärkerbox mit Mikro helfen, die sowieso da ist, oder bei der Musikschule, der kommunalen Seniorenarbeit herumsteht.
  • Draußen sein stärkt das Immunsystem. Preisen Sie Ihr Vorhaben als Medizin an!
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2 Kommentare zu “Corona-Strategien: Alles auf die Gass´”

Anette Weber sagt:

Liebe Frau Zander,
liebes Team,
danke, für die immer wieder neuen und tollen Anregungen, die sich auch hier in NRW gut umsetzen lassen. Es sind einfach praxisnahe Ideen, die Mut zum Ausprobieren machen.
Herzliche Grüße
Anette Weber

Wie schön! das freut mich sehr!
Viele Grüße!

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