Wie soll ich dich empfangen
Falls sie sich gefragt haben, wo ich stecke – schließlich hat der Advent doch jetzt angefangen…
Ich war in der ebz-Weihnachtswerkstatt für Großeltern, Eltern und Enkel: „Wir warten aufs Christkind“. Wir waren 8o Große, Mittlere und Kleine. Und es gab drei Elemente, die mich angerührt haben:
- Das Lied „Wie soll ich dich empfangen“ von Paul Gerhardt. Wir haben es ganz lange nur auf „lei, lei…“ gesungen, als würden wir schon einmal die Wiege testen. Zur Gitarre. Dieses alte sperrige Lied summte sich in unsere Herzen. Übrigens hat mir die Jazzsängerin Sarah Kaiser dieses Lied wieder näher gebracht. Hier können Sie es hören: http://www.youtube.com/watch?v=G6jYQ2qt69M
- Meine Kollegin Rosemarie verlor die Stimme. Sie war zum Flüstern und Schweigen verdammt/befreit? So stimmte sie die leisen Töne an auf einer Veeh- Harfe, eine Art Tisch – Zither, unter deren Saiten man ein Blatt legt, das einem den Weg über die Saiten weist. Es ist für Menschen mit Behinderungen entwickelt worden. 80 unruhige Geister wurden still.
- Wir haben einen eigenen Weihnachtsmarkt auf unserer Terasse aufgebaut. Ein besonderer Moment: Unsere Küchenleiterin Christa Freund machte gebrannte Mandeln und Erdnüsse auf einer Garküche. Die Kinder pulten die Nüsse, Frau Freund rührte Zucker, Wasser und Nüsse, der Zimt duftete, die Ergebnisse schmeckten himmlisch. Echtes Seelenfutter.
Und eine Erkenntnis: Wenn ich auf einen Gast warte, kann ich nicht still sitzen. Deshalb musste ich wohl gestern erst mal meine Wohnung schön machen. Das mache ich für Gäste immer so. Aber vielleicht kann ich diesen Gast nur still empfangen?
Wie soll ich dich empfangen
Und wie begegn‘ ich dir?
O aller Welt Verlangen,
O meiner Seelen Zier!
O Jesu, Jesu, setze
Mir selbst die Fackel bei,
Damit, was dich ergötze,
Mir kund und wissend sei.
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