Der Blog für die zweite Lebenshälfte

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Werden Sie „Matchmaker“!

Veröffentlicht in: Allgemein, Hoch!Alt, NACHmachBAR

IWerden Sie „Matchmaker“!n der Kategorie Hoch!Alt sammeln wir Geschichten und Ideen, wie wir und unsere Hochaltrigen in den Gemeinden verbunden bleiben können. Bei unserem Seminar „Umbruch im Seniorenkreis“ kamen wir auf eine einfache Idee, die die Ehrenamtlichen davon entlastet, alles selbst machen zu müssen. Die Alten machen es selbst!

„Matchmaker“, das ist die Heiratskupplerin im Englischen. Ich habe nach einem deutschen Wort gesucht, das dies ausdrücken könnte: Sie kennen Ihre Leut´, Sie wissen was der eine braucht und kennen wen, der das geben könnte. Sie bringen die beiden zusammen: Match – passt!

Frau Such kommt nicht mehr in den Seniorenkreis

Noch mal von vorne: Eine langgediente erfahrene 77-jährige Seniorenkreisleiterin, nennen wir sie Frau Orth, erfährt von einer Teilnehmerin, Frau Such, dass sie nicht mehr in den Seniorenkreis kommen kann. Grund: Sie kann nicht mehr Auto fahren. Frau Orths erster Impuls: „Ich hole Frau Such ab, klar!“ Im Nachdenken geht ihr auf: „Moment mal, das wird eng. Ich will vorbereitet sein, da müsste Frau Such sehr früh mitkommen und mich stresst das.“ Wir fragen uns: Wer könnte Frau Such denn stattdessen abholen? Da fällt ihr Herr Klar ein. Der hatte ihr schon mal angeboten, dass er jemand mitnehmen könnte. Frau Orth bringt die beiden zusammen. Match – passt!

Das Matchmaking-Prinzip

Heiratskupplerinnen haben ein Gespür dafür, was ein Mensch braucht und geben kann. Sie kennen viele Leute, gehen mit offenen Ohren und Augen durch ihren Alltag. Sie haben das Gefühl: Die zwei könnten zusammenpassen.

Das könnten wir doch auch in unseren Gruppen und Nachbarschaften machen! Wir wissen, die Frau Ebert ist ´ne Nette, aber sehr einsam, weil sie nur noch wenig aus dem Haus kommt. Und da ist Frau Keppler, der geht es ähnlich. Die zwei, so denken wir, könnten gut miteinander auskommen. Wir schlagen den beiden vor, sich gegenseitig anzurufen. Einmal die Woche oder öfter, so wie sie es miteinander vereinbaren.

Im Grunde könnten Sie das in ihrer Gruppe ganz öffentlich organisieren: Die Frau X kommt nicht mehr: Wer hat Lust, sie regelmäßig anzurufen. Die Frau Y kommt wenig aus dem Haus, wer wohnt in ihrer Nähe und würde mit ihr ab und zu einen Schneckenspaziergang in der Straße machen?

Beide hätten etwas davon. Kontakt, Gespräch, eine Aufgabe, Bedeutung für andere.

Die Nachbarschaftshilfe wird zur Na_hbarschaftshilfe

Viele Nachbarschaftshilfen haben Schwierigkeiten damit, Menschen zu finden, die sich helfen lassen wollen. Wer ist schon gerne hilfebedürftig. Wer lässt sich schon gerne von Fremden helfen?

Was wäre, wenn Sie „Match-Making“ Nachmittage veranstalten. Hier kommen alle, die Hilfen anbieten und alle, die Hilfe gebrauchen könnten. Die Vermittler*innen haben nichts anderes zu tun, als mit den Leuten zu reden und dann zu sagen: „Ah, da könnte doch der Herr Herbst der Richtige sein, schauen Sie mal, hier ist er…“ Die zwei lernen sich kennen und entscheiden dann, ob der nächste Woche vorbeikommt, um die Glühbirne zu wechseln und mal Stromsparmöglichkeiten zu besprechen.

Die Leute, die im Jossgrund im Spessart alte Menschen auch mal nur 500 m weit fahren, haben damit gute Erfahrungen gemacht.

Man könnte natürlich auch mal ein Speeddating versuchen…

Matchmaking als Ehrenamt für alte ans Haus gebundene Gemeindemitglieder

Wenn Frau Orth mal in den Ruhestand vom Seniorenkreis geht, muss sie deshalb nicht aufhören, für die Gruppe und die Gemeinde von Bedeutung zu sein. Schließlich kennt sie ihre Leut´. Sie könnte weiterhin als Matchmakerin eine gute Beraterin für ihre Nachfolgerinnen und den Ortspfarrer sein… Ein Anruf genügt, sie überlegt sich was.

Was meinen Sie dazu? Haben Sie weitere Ideen?

Annegret Zander

 

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