Netzwerkstatt Nr. 2: Die Kirche und die Babyboomer
Finde den Fehler: „Die geburtenstarken Jahrgänge sind die nachwachsende Zielgruppe für Seniorenarbeit“.
Die Antwort auf diese Frage gab Oberkirchenrätin a.D. Cornelia Coenen-Marx im Impulsgespräch zur 2. Netzwerkstatt. Sie gründete mit Anfang 60 ihre eigene Agentur „Seele und Sorge“  und bringt seither ihre Expertise zu Kirche, Diakonie, Care- und Alter(n)sfragen in Vorträgen und Beratungen direkt in die Praxis. Sie gehört selbst zur „Woodstockgeneration“. Was das bedeutet und bis ins Heute austrägt, beschreibt sie im Gespräch so eindrücklich, dass klar ist: Kirchliche Arbeit wird die Babyboomer nur erreichen, wenn wir sie wirklich wahrnehmen, ihnen zuhören, Vertrauen schenken und Räume öffnen. Das wird auch nötig sein. Die Bildung von Kleinstnetzwerken wird zur Bildung sorgender Gemeinschaften der großen Gruppe der geburtenstarken Jahrgänge führen müssen. Niemand wird für die Pflege in der Form, wie wir sie kennen, aufkommen können.
Von daher dürfen die Babyboomer von Kirche nicht nur als die Gruppe wahrgenommen werden, die bald keine Kirchensteuer mehr zahlt. Was sie einbringen, geht weit über das klassische Ehrenamt hinaus. In der Tat könnte das „Amtsverständnis“ im Ehrenamt hinderlich sein, so Coenen-Marx im Gespräch mit Annegret Zander, Fachstelle Zweite Lebenshälfte, EKKW.
Weiterführende Links
Im Gespräch wurde auf folgende Seiten hingewiesen:
Die „wandernde“ Bevölkerungspyramide des Statistischen Bundesamtes
Der Wiener Verein für Kunst und Kultur „Nichtgrau“ nichtgrau.net
Das Wiener Projekt Tavolata, in dem Tischgenossenschaften gebildet werden. tavolata.ch
Dazu ein Kommentar aus der Runde: „Das machen Studierende übrigens auch. Sie nennen es „Running Dinner“ und geben sich einen thematisch passenden, witzigen Namen. Sie koordinieren das in Chatgruppen oder FB-Gruppen. Martina Jakubek, forum alter und generationen, NBG kommentierte: „Engagement hängt tatsächlich von der Atmosphäre, Möglichkeiten, Akzeptanz und Wertschätzung durch die Gemeinde ab – ansonsten stimmt es, man findet ja unglaublich viele andere Möglichkeiten. Und man braucht Kontaktflächen.“
Die Impulse der Netzwerkstatt wurden aufgezeichnet und zusammengeschnitten.
In Kleingruppen reflektierten die 40 Teilnehmenden, die übrigens selbst zu einem großen Teil der Babyboomer – Generation angehören, weiterführende Fragen und sammelten gemeinsam die Ergebnisse auf einem Etherpad, deren Inhalte wir hier unzensiert zur gemeinsamen Sichtung und Weiterarbeit vorstellen: (mehr …)
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