Der Blog für die zweite Lebenshälfte

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Herbst mit Rilke

Veröffentlicht in: Allgemein, Andacht/ Spiritualität, Ideen für Gruppen

Ein Gruß an Sie – an einem Tag, an dem noch einige Blätter festhalten…

Herbst

Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.

Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.

(Rainer Maria Rilke)

 

 

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2 Kommentare zu “Herbst mit Rilke”

Ursula sagt:

Guten Tag,
nach einer anstrengenden aber auch zugleich erfüllenden Woche wieder einmal im Blog und dann dieses Gedicht, passend zum Blick aus dem Fenster aber auch zugleich Inspirationen für einen Gedankenspaziergang im herbstlichen Wald.
Wie schön und wie durch einen Zufall kam es gerade richtig zu meinem Nachdenken und Sinnen. Gestern ging ich so durch den herbstlichen Wald, lange und nachdenklich, das Fallen der Blätter beobachtend, ein weites Abschweifen meiner Gedanken in längst vergangene Welten inclusive. Da fiel mir ein Gedicht von Rilke ein, dass mich im Frühjahr so faszinierte und inspirierte zum Auswendiglernen und ich dachte in diesem Gedicht könnte man Blüten durch Blätter ersetzen und dann würde es auch gut im Herbst passen.
Und jetzt erreicht mich heute dieses wunderbare Herbstgedicht. Auch das werde ich auswendig lernen (dürfte nach einer Woche Gedächtnistraining ja jetzt spielend funktionieren!!!!). Ich glaube Rilke und ich sind ein gutes Gespann und als dritte im Bunde sehe ich Sie, Frau Zander. Ich freue mich immer über ihre tief gehenden Anregungen. Für alle die, die ein weiteres Gedicht von Rilke interessiert:

Du musst das Leben nicht verstehen

Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.

Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin.

Herbstliche Blättergrüße
Ursula

ebz sagt:

Wie schön! Ganz herzlichen Dank!
Ihre Annegret Zander

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