Filmtipp: Sein letztes Rennen
Didi Hallervorden war doch dieser Komiker aus meiner 70er-Jugend. Dieses süffisante schräg lächelnde Einatmen mit Zungenschleck hat sich in mein Bildgedächtnis eingeprägt. Ich fand ihn immer ein bisschen befremdlich, wenn man jung ist, kapiert man ja die ganzen Erwachsenenwitze nur halb. Palimpilam.
Und nun dieser alte Mann mit dem unglaublich gepflegten weißen Bart, dem kräftigen und ausgeleierten Körper und den unendlich weichen Augen. Ich war nur halbherzig in „Sein letztes Rennen“ gegangen, hatte eigentlich „Der Geschmack von Apfelkernen“ sehen wollen und dachte,“na, wird´s halt lustig werden.“. Und nun heulte ich mir die Augen aus. Sattsam bekannt und vorhersehbar die Story: altes Ehepaar kann nicht mehr im Haus der Liebe wohnen, nein, es herbstet (gähn – wie lange müssen wir uns dieses Symbol für das Alter noch ansehen?), man fällt. Die Tochter kann das nicht mehr allein stemmen. Papa ist auch ein bisschen eigen. Nun geht es doch ins Heim. Verdammt das ist doch die Geschichte, die jeden Tag wieder passiert, nur ohne Sieg und Happy End.
Diesmal ist das Altenheim eher eine Pflegeresidenz, außen 70er, innen 21.Jahrhundert, Marke  5 Sterne Hotel mit Rohbetonhalle plus Edeldunkelholzmobiliar im Speisesaal mit den festen Sitzplätzen – und einer Stein-Deko Wand hinter dem Pflegebett. Sehr sympathisch ist die Mischung an BewohnerInnen, die das Casting hier hinbekommen hat. Ganz normale alte Leute und dazwischen ein paar Typen, die der Zuschauerin und schließlich auch einander nach und nach ans Herz wachen. Und mein persönliches Highlight: Tusch! (mehr …)
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