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Der Blog für die zweite Lebenshälfte

Der Blog für die zweite Lebenshälfte

Gedanken zum Film „Zu Ende ist alles erst am Schluss“

Veröffentlicht in: Älterwerden (im Selbstversuch), Andacht/ Spiritualität, Bücher/Filme, Endlichkeit

Schweigen ist Silber, Reden ist Gold
(AZ) Sohn fährt Mutter ins Altenheim. Es ist ihr Umzug, den sie nicht gewollt hat. Sohn redet ohne Luft zu holen. Vom Wetter, von der Wärme im Auto, von Nichtigkeiten. Mutter kneift die Lippen zusammen und wird immer blasser. Ich mit ihr. Und zorniger. Ich sitze im Kino „Zu Ende ist alles erst am Schluss“. Hier wird das ganz normale Leben gezeigt. Alle haben gerade die Richtung im Leben verloren: der Enkel weiß nicht, wohin beruflich und in der Liebe. Sein Vater ist in den Ruhestand gestolpert, die Ehe ist erkaltet. Die Großmutter kann nach einem Sturz nicht mehr in die alte Wohnung zurück. Ihre Söhne entscheiden ohne sie: Altenheim.

Um den heißen Brei
Kennen Sie, oder? Die großen Schnittstellen des Lebens. Und wissen Sie, was für mich das Schlimmste in diesem Film war? Wie im richtigen Leben: Die quasseln in einer Tour um den heißen Brei herum. So laut, schnell und viel, dass ja kein echtes Gefühl dazwischen kommt. Das, was wirklich von Bedeutung ist und die Menschen wieder zueinander bringen könnte, wird beschwiegen. Natürlich ist das der Stoff, aus dem Filme genäht werden. Leider auch das Leben. Mal ehrlich: Wie oft haben Sie sich um Kopf und Kragen geredet (mehr …)


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Ein gutes Leben: erst mal in Ruhe scheitern

Veröffentlicht in: Älterwerden (im Selbstversuch), Bücher/Filme

Ein gutes Leben: erst mal in Ruhe scheiternDustin Hoffman hat (nach einem gescheiterten Versuch vor gut 30 Jahren) mit 75 sein Regiedebut gegeben. In „Quartett“ ringt eine gealterte Operndiva mit ihrem Selbstbild und der Angst davor, hinter die Leistungen ihrer glanzvollen Tage zurück zu fallen. Soll sie es riskieren, doch noch einmal zu singen – wenn sie damit den Weiterbestand des Altenheims für gealterte Musikerinnen und Musiker retten könnte?
Nun sind Sie und ich keine Operndivas oder Schauspiellegenden. Aber wir haben uns in unserem Leben den einen oder anderen Standard erarbeitet oder schlicht geschenkt bekommen. Die gute Gesundheit, (mehr …)


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Ein gutes Leben – Essen, Trinken, Schnippeldisko

Veröffentlicht in: NACHmachBAR

Ich weiß jetzt, warum ich das letzte halbe Jahr erstaunlich gut überstanden habe. Je schwieriger die Woche wurde, desto mehr habe ich gekocht. Suppen aus dem Kochbuch „Suppenglück“ von Sonja Riker, Eigenkreationen aus der Biokiste plus Liegengebliebenes im Kühlschrank, Asiatisches per Telefoncoaching durch einen Freund und eine selbstkreierte zornige Salsa. Es geht nichts über schnippeln, hacken, rühren, schmecken wenn der Tag richtig schlimm war. Oder schön. Und dann bei der Nachbarin klingeln: Essen ist fertig!
Als wir im ebz so richtig dick in der Krise waren, habe ich Kokosreis für das ganze Personal gekocht: Klebreis aus dem Asialaden über Nacht in Wasser einweichen, in einem Bastkorb über Wasserdampf garen, dann im Topf Kokosmilch einrühren, bisschen Ahornsirup, frisches Obst. Ein Geschmack zwischen fremd und vertraut, eine Konsistenz zwischen Trost und Mut. Wir haben uns alle um den runden Tisch in der Atelierküche gequetscht, den Bauch und die Seele gewärmt und geredet. So ging auch dieser Tag vorüber mit Kraft für den nächsten.
Wenn wir es mal auf das Wesentliche reduzieren, dann brauchen wir für ein gutes Leben Essen, Trinken, (ja, auch Schlaf) und (mehr …)


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Wenn Sie mit Ihren guten Wünschen zum Ruhestand richtig daneben liegen möchten

Veröffentlicht in: Älterwerden (im Selbstversuch), Ideen für Gruppen

Ihr Kollege, Ihre Kollegin geht in den Ruhestand. „Was schreibe ich ihr/ihm“, fragen Sie sich. Ich habe für Sie ein paar Beispiele gesammelt, wie Sie es auf KEINEN FALL machen sollten. Und dazu noch ein paar Anregungen, wie es gehen könnte – sogar, wenn der Ruheständler in spe und Sie es nicht so gut miteinander hatten.

Die schlimmsten Sprüche
Im Internet findet man ja alles. Auch die richtig schlimmen Sachen wie zum Beispiel dies:

Du hast geschuftet und geschafft,
hast gegeben Deine Kraft,
nun können Andere Deinen Job tun,
Du gedenkst erstmal zu ruhen.

Jetzt kannst Du den Tag vertrödeln,
nicht mehr in der Firma rödeln.
Beim Frühstücken kannst Du (mehr …)


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Wieso sollte ich mich in jungen Jahren mit dem Älterwerden beschäftigen?

Veröffentlicht in: Älterwerden (im Selbstversuch), Geronto-was? Theorie ganz praktisch

Letzte Woche wurde ich von Pfarrer Krückeberg von Hit Radio FFH für die Kirchensendung „Kreuz und Quer“ interviewt. Bei FFH geht alles immer etwas schneller, denn man ist ja fürs junge Publikum zuständig. Mit dem Mikro vor der Nase und ohne „Aufwärmen“ stieg Herr Krückeberg gleich mit der besten Frage ein:
„Wieso sollte man sich schon in jungen Jahren mit dem Älterwerden beschäftigen?“ Was mir nach meiner Ladehemmung einfiel, können Sie hier im Podcast von FFH „Kreuz und Quer“ hören.

Schlagfertigkeit ist nicht meine Sache… Später fand ich dann wesentlich bessere Antworten.

Das Leben ist zu wertvoll, um darauf zu warten, im Ruhestand die richtig guten Sachen zu machen.

  • Auch wenn Sie 20/30/40 Jahre alt sind: schreiben Sie jetzt eine Liste, was Sie gerne im Ruhestand machen würden.
    Bei mir steht da z.B. drauf : „mehr Kultur erleben, Musik machen, gute Nachbarschaft leben, gemeinschaftlich wohnen“.

Als ich das (und die vielen anderen Wünsche) las, war mir klar: auf all die schönen Sachen will ich nicht warten, bis ich 67 bin. Inzwischen plane und mache ich regelmäßig kleine Kulturausflüge, habe mir  „Let´s play guitar“ und drei Plektren gekauft und schrammele abends still für mich hin (das macht mich glücklich und stört die Nachbarn weniger als das Streichinstrument oder das Klavier, das ich auch gerne mal lernen würde). Ich lerne meine Nachbarn kennen (in Kürze lesen Sie hier im Blog mein „Liebeslied auf meine Nachbarn“). Und ich spitze die Ohren, wer von meinen Freundinnen oder interessanten Menschen, die ich kennenlerne, auch darüber nachdenkt, anders zu wohnen als in der Kleinfamilie oder Solo. Das macht mich jetzt schon viel glücklicher und gibt dem Arbeitsleben seinen angemessenen Platz.

Man lebt beruhigter, wenn man die schwierigen Themen geregelt hat.

  • Sie schieben die Sache mit der Patientenverfügung, dem Testament, der Adressortierung vor sich her? Ich weiß, es ist schwer, sich damit auseinanderzusetzen. Denn das bedeutet zugleich, über Krankheit und Tod nachzudenken. Aber beides kann jederzeit eintreten. Ich habe es im Selbstversuch gemacht: Patientenverfügung, Testament, meine Beerdigung geplant und mit den relevanten Menschen gesprochen. Es ist ein beruhigendes Gefühl, dies alles geregelt zu haben. Auch mit 45.

Wenn Hänschen einübt, das Leben leichter zu nehmen, wird Hans (mehr …)


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„Wo gedenke ich denn MEINEN Ruhestand zu erleben?“

Veröffentlicht in: Älterwerden (im Selbstversuch), Bücher/Filme

Eine Leserin, Ulla K., die so wunderbare Kommentare schreibt (vielen Dank! und ich freue mich über Kommentare auch von Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser!) hat diesen Filmtipp geschickt.

„Und wenn wir alle zusammenziehen?“

Sie schreibt:

WO gedenke ich denn MEINEN Ruhestand zu erleben?

Wenn fünf gute Freunde beschließen, gemeinsam in ein Haus zu ziehen und fortan als Wohngemeinschaft zusammen zu leben, ist das erst einmal nichts Besonderes. Wenn alle fünf schon über 70 sind, dann liegt die Sache schon ganz anders…

Fünf enge Freunde, fünf Charaktere, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Claude (Claude Rich): der ewige Liebhaber. Annie (Geraldine Chaplin) und Jean (Guy Bedos): Er immer noch politischer Aktivist, sie bürgerlich und angepasst. Und Jeanne (Jane Fonda) und Albert (Pierre Richard): die Feministin und der Bonvivant. Fünf lebenslange Freundschaften, fünf Probleme mit dem Älterwerden.

Erste Krankheiten, Probleme mit Enkelkindern und Versicherungen, nachlassende Libido und Vergesslichkeit müssen in den Griff bekommen werden. Da liegt die Lösung auf der Hand: Ein gemeinsames Haus. Schon allein um den Kindern zu beweisen, dass man noch lange nicht bereit ist, die Selbständigkeit aufzugeben. Um das Leben in der Wohngemeinschaft leichter zu gestalten, heuert Jeanne den jungen Studenten Dirk (Daniel Brühl) an, der gemeinsam mit ihnen in Annies und Jeans Haus einzieht.

Da stellt sich mir die Frage:

WO gedenke ich denn MEINEN Ruhestand zu erleben?

Ist ein Mehrgenerationenhaus für mich eine Alternative zum Allein leben?

Diese Frage wurde für einige Teilnehmende aus unserem Bildungsurlaub „Vorbereitung auf den Ruhestand“ zum drängenden Thema. Vor allem die Alleinstehenden stell(t)en sich genau diese Fragen:


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