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Der Blog für die zweite Lebenshälfte

Der Blog für die zweite Lebenshälfte

Die Backstube und die Ewigkeit

Veröffentlicht in: Andacht/ Spiritualität

Die Backstube und die Ewigkeit(AZ) Vera hat bei uns die Ausbildung zur Clownin im Altenheim gemacht. Nun ist sie als Maja in ihrem Altenheim unterwegs und Maja ist eine erstaunliche Seelsorgerin, Vera war selbst überrascht:

Maja war bei Herrn Wagner (Name geändert). Es ging mit ihm zu Ende. Lange schon lag er da, schwach, aber noch nicht bereit zu sterben. Er war unruhig. Früher war er Bäcker gewesen. Er hatte immer viel gearbeitet, sein Handwerk geliebt. Nun lag er hier und war zu nichts mehr nutze. Heute war ein Tag, an dem ihm das besonders schwer fiel. Die Tränen liefen, als Maja bei ihm war. „Aber nun“, sagte Maja, „im Himmel da gibt es eine große Bäckerei, da können Sie ganz viel backen!“ Und sie fing an zu kneten und zu rühren. Herr Wagner lachte.

In dieser Nacht schlief er ruhig ein.

Der Abendhimmel ist so rot. Sicher heizen sie in der Backstube ein…

Lesen Sie auch hier: http://blog.fachstelle-zweite-lebenshaelfte.de/2012/11/23/einmachglaser-und-die-ewigkeit/


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Portrait: „Es bleibt etwas, was Tröstend ist.“ – Inge Maria Böhm tanzt

Veröffentlicht in: Älterwerden (im Selbstversuch), NACHmachBAR

 Portrait: „Es bleibt etwas, was Tröstend ist.“ -  Inge Maria Böhm tanztInge Maria Böhm lernte ich über einen Freund kennen, der in Frankfurt Tanz- und Bewegungsangebote macht. Sie ist 70 Jahre alt und verbindet Trauer und Tanz auf ganz besondere Weise. Ich danke Inge für die sehr persönlichen Antworten – und für ihren Tanz.

Kurzvorstellung
Ich bin in Frankfurt am Main als letztes Kind von 7 Kindern in einen Geschäftshaushalt hineingeboren. Zwei meiner Geschwister leben noch. Habe einen Sohn und zwei nicht mehr lebende Kinder aus erster Ehe. Wieder verheiratet in zweiter Ehe. Mein beruflicher Weg wechselte, wie auch meine Lebenssituation von einer Friseur- zu einer kaufmännischen Ausbildung.  In dieser Zeit übte ich mich in Ausdruckstanz, Pantomime und Turniertanz (Standard und Latein). Später arbeitete ich halbtags bis zu meiner Berentung im Sekretariat  „Vor- und Frühgeschichte“ der Uni Frankfurt. In dieser Zeit engagierte ich mich ehrenamtlich im „Aktionskomitee Kind im Krankenhaus“ (AKIK) für schwerstkranke und sterbende Kinder im Krankenhaus. Sehr hilfreich wurde mir hierbei eine Fortbildung in „Klientenzentrierter Gesprächsführung“ nach Carl Rogers.
Nach meiner Berentung habe ich mich wieder meiner jungen Wurzeln erinnert und begann eine Tanz-Fortbildung im „Emotional Dance Prozess® (EDP) nach Tiamat Ohm, die ich mir durch eine  Arbeit als Hauswirtschaftshilfe bei Psychisch Kranken und Messies finanzierte – und bin seitdem im Tanz.  – Ein neues Ehrenamt führte mich zu einer Tätigkeit im Hospiz

Dein Lebensmotto
Immer wieder aufstehen nach einem Fall und Zuversicht daraus, es wieder zu schaffen.

Dein Lebensgefühl/ vielleicht gibt es ein Bild dafür?
Ein junger blühender Obstbaum, gestützt durch einen Pfahl.

In der zweiten Lebenshälfte geschieht viel in der ganzen Spanne zwischen Abschied und Neubeginn. Was bedeutet Älterwerden für Dich?
Innerlich freier werden.

Verändert sich etwas? (mehr …)


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Erinnern – vergessen … Erinnert!

Veröffentlicht in: Andacht/ Spiritualität, Ideen für Gruppen

Kritzeln Sie sich auch manchmal etwas auf die Hand, wenn Sie es nicht vergessen wollen? Am besten ist da ein feiner Filzstift. Dann ist es bei der nächsten Handwäsche nicht gleich verschwommen. Ich hab da Erfahrung…
Es gibt Leute, die erinnern sich an alles. An jedes kleine bisschen: was man damals gegessen hat, was die Tante Soundso immer anhatte und sagte, was in der Zeit politisch los war und wie die Blümchentapete roch. Die erzählen das auch alles.
Und dann gibt es die Leute, die erinnern sich, reden aber nicht drüber.
Und es gibt die Leute, die vergessen das meiste. Zu denen gehöre ich. Ich erinnere mich höchstens, wie ich mich an jenem Tag gefühlt habe, vergesse aber in der Regel die Namen und wo genau das war. Ich kann mir weder Zahlen noch Fakten auf Dauer merken. Ganz gleich, ob ein Erlebnis schön oder nicht schön war. Das ist lästig.  Es hat aber auch seine Vorteile. Man kann jederzeit (mehr …)


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“Bevor ich sterbe, möchte ich…” – Die Tabu-Frage im öffentlichen Raum

Veröffentlicht in: Andacht/ Spiritualität, Ideen für Gruppen, NACHmachBAR

“Bevor ich sterbe, möchte ich…” - Die Tabu-Frage im öffentlichen RaumEine Verbündete in Sachen Kunst und Leben, Birgit Weindl, führt zurzeit in Kaiserslautern  ein  Projekt im öffentlichen Raum durch, das ich großartig finde. Im Projektblog sind auch Bilder zusehen: http://www.letzte-inszenierung.de/?page_id=7

Dort steht folgendes über das Projekt:

Unser ganzes Leben lang, hat der Tod uns an der Hand…
…und Menschen tun vieles, um genau daran nicht denken zu müssen. Die Beschäftigung mit dem Tod ist unangenehm, weil sie die eigene Begrenztheit vor Augen führt.

Alles hat ein Ende. Nichts bleibt. Oder?

Was macht das Leben wertvoll? Was möchte ich unbedingt machen/ erleben/ fühlen bevor der Tod mich holt?

Candy Chang – eine in den USA lebende Künstlerin – thematisiert seit Jahren diese Frage mit Hilfe der Performance „Before I die I want to…“. Diese Satzanfänge druckt sie auf hohe, mit Tafellack gestrichene Wände, die an belebten Orten einer Stadt stehen. Passanten haben die Möglichkeit, die Sätze zu vervollständigen und mit Tafelkreide ihre eigenen Wünsche aufzuschreiben. (www.candychang.com). Aufgrund der Präsenz und der Verbreitung dieser Performance im Internet, kam es bisher zu Folgeprojekten in über 50 Ländern der Welt.

So dringt die Frage des Umgangs mit dem Tod und die Frage nach einem sinnvollen Leben für kurze Zeit ins Alltagsleben des Einzelnen. Das (mehr …)


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Grabpatenschaften für denkmalgeschützte Gräber

Veröffentlicht in: Älterwerden (im Selbstversuch)

Beim Stöbern in den Videoclips der Ard Themenwoche „Leben mit dem Tod“ fand ich dies:

Wünschen Sie sich eine kostenlose Beerdigung in einem monumentalen Grab? Dann werden Sie Grabpate wie Dieter Georg auf dem Frankfurter Hauptfriedhof. Einen kurzen Fernsehbeitrag finden Sie hier.


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Älterwerden ist Mist: Die Zeit wird knapp

Veröffentlicht in: Älterwerden (im Selbstversuch), Ideen für Gruppen

Nicht dass Sie denken, ich würde immer alles nur rosig sehen. Älterwerden hat seine Nachteile. Zum Beispiel die Sache mit der Zeit.
Ich gehöre zu denjenigen, die noch das letzte aus einem Tag herausquetschen wollen. Auch während ich mich des abends um meine reifen Zähne kümmere, lese ich gerne noch eine Seite in einem Kochbuch. (Ist so eine Marotte von mir. Ich liebe es, Kochbücher zu lesen.) Und wenn mir eigentlich schon die Augen zufallen, lese ich noch zwei Seiten aus dem Roman, der mich eigentlich fesseln sollte, wenn der Tag eine Stunde mehr hätte. Nun mögen Sie sagen „Ach Sie Jungspund mit 45 Jahren, da hat man halt noch so viel zu tun.“ Aber glauben Sie mir, ich kenne jede Menge Leute um die 70, die es nicht anders machen als ich und nach einem vollgestopften Tag ins Bett sinken, um dann weiter am Rädchen zu drehen. Denen geht es ganz genauso. „Ich bin noch so unternehmungslustig!“, sagte eine ältere blinde Frau letztens in einem Seminar. „Darf ich das eigentlich?“ Und ein ebenfalls blinder Mann, reagierte: „Die Zeit wird immer knapper und wir haben noch so viel vor!“
Und während das bei mir noch nach einem Luxusproblem klingt, wird es um die 70 ernst. Dann macht womöglich  vor lauter selbstgewähltem Stress der Körper schlapp.
Zwischen zwei Sonntagshaikus habe ich mir eine Woche Urlaub gegönnt und mich mit dem Wunsch überrascht, einfach nur meinen Kaffee zu trinken während ich aus dem Fenster schaute. Kein Buch, keine informative Radiosendung, keine Unterhaltung. Das war schön. Die Blätter verfärben sich unterschiedlich schnell. Sie bewegen sich im Wind. Der Kaffee war würzig herb im Abgang.
Ich hasse es, dass das Leben begrenzt ist. Ich liebe das Leben.


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